Infoabend ins Heimatmuseum Viele Lengsdorfer wollen helfen

LENGSDORF · Immer mehr Menschen strömten ins Lengsdorfer Heimatmuseum, der Raum platzte aus allen Nähten, einige standen auf dem Flur, andere gaben auf und gingen wieder nach Hause.

 Infoabend für Flüchtlingshelfer: Voll war der Raum im Lengsdorfer Heimatmuseum. Diakon Werner Preller (links) moderierte.

Infoabend für Flüchtlingshelfer: Voll war der Raum im Lengsdorfer Heimatmuseum. Diakon Werner Preller (links) moderierte.

Foto: Roland Kohls

Gut 100 Lengsdorferinnen und Lengsdorfer waren am Mittwoch zu einem Informationstreffen gekommen, weil sie Flüchtlingen in der neuen Unterkunft an der Provinzialstraße helfen wollen. Christoph Schada, der als Vorsitzender des Heimatmuseums und des Ortsfestausschusses die Gäste begrüßte, entschuldigte sich zunächst für die räumliche Enge. Mit einer solchen Hilfsbereitschaft habe man nicht gerechnet.

Wie berichtet, ist in dem Gebäude an der Provinzialstraße ein Heim für Flüchtlinge eingerichtet worden. Mittlerweile sind die ersten 30 Personen dort eingezogen. Da noch Brandschutzmaßnahmen durchgeführt werden, dauert es noch einige Zeit, bis alle 70 Plätze belegt sein werden.

"Dass das Haus noch nicht voll besetzt ist, verschafft uns etwas Luft", sagte Diakon Werner Preller, Mitorganisator des Infoabends. Aber auch jetzt sei schon Hilfe nötig. Unter anderem lebe in dem Heim eine sechsköpfige Familie mit einem Säugling. Da würden verschiedene Dinge nötig sein. Schnell meldete sich eine Gruppe, die bereits aktiv ist.

Wichtig sei nun, die Angebote zu koordinieren, sagte Preller, der bereits reichlich Erfahrung bei der Flüchtlingshilfe im Endenicher Paulusheim gesammelt hat. Er dankte für die Bereitschaft, sich für die Menschen einzusetzen, und versprach, jedes Hilfsangebot ernst zu nehmen.

Es gebe vier Schwerpunkte: Kleider- und Sachspenden, Freizeitangebote, Begleitung zu Behörden, Schule und Kindergarten sowie Deutschunterricht. Es habe sich gezeigt, dass es sinnvoller sei, gezielt Sachspenden zu sammeln. Es gebe einfach keine Lagerkapazitäten.

Auch wenn die Menschen nicht "Tag und Nacht bespaßt werden" sollten, sei ein Angebot wie Radtouren, Tischtennis und anderes für Kinder und Erwachsene dennoch wichtig, so Preller. Ebenso die Begleitung zu Ämtern und Behörden. "Dabei sind passende Sprachkenntnisse vonnöten", gab ein Zuhörer zu bedenken.

Preller schlug vor, für alle vier Bereiche Arbeitsgruppen zu bilden. Eine Lehrerin für Deutsch sei bereits gefunden. Dazu würden Begleiter mit Kenntnissen der jeweiligen Sprache gesucht. Geplant ist zudem ein Begrüßungsfest. "Die Dankbarkeit der Menschen ist überwältigend", sagte Preller.

Für die Koordination der Aufgaben konnten Hilfsbereite auf Teilnehmerlisten ihren Name und ihre E-Mail-Adresse eintragen. Außerdem versprachen die bereits aktiven Helfer, auf Facebook eine Gruppe einzurichten, wo man sich informieren kann. Sie soll "Lengsdorfakut" heißen.

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