Viele Brummis weichen auf den Fahrradweg aus

Gefährliche Begegnungen auf der Bonn-Brühler-Straße - Ortsbegehung in Bornheim-Merten

Bornheim-Merten. "Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können", meinte Hans-Gerd Feldenkirchen, "wir haben das komplette Verkehrschaos zu sehen bekommen." Der Mertener Ortsvorsteher und UWG-Ratsherr hatte jetzt Landesbetrieb Straßenbau, Polizei und Stadtverwaltung zu einer Ortsbegehung der Bonn-Brühler-Straße eingeladen, um dort auf die Parkplatzprobleme aufmerksam zu machen. Ein Problem, das in dem Bornheimer Stadtteil seit Jahren für reichlich Diskussionsstoff sorgt.

Dabei wurde die Gruppe nicht nur Zeuge der Versuche von Anliegern, heil aus ihren fast ganz zugeparkten Ausfahrten auf die vielbefahrene Landstraße L 183 zu kommen. Auch gefährliche Ausweichmanöver von Lastwagen gehörten zu der spontanen "Vorführung" des Verkehrsalltags auf der Passage zwischen den Einmündungen Händelstraße und Lannerstraße: Begegnen sich dort zwei Brummis, verlegt sich der Fahrer Richtung Bonn häufiger mal nicht etwa aufs Warten, sondern nutzt kurzerhand den Fahrradweg mit.

Ursache für diese gefährlichen Situationen sind jedoch nicht allein die Anlieger und die Ungeduld der Autofahrer, meinte der Ortsvorsteher: Die Kunden des dort ansässigen Autohandels und der Arztpraxis von Michael Peters und Joachim Schulze nutzen auch die kleinste Lücke am Straßenrand noch zum Abstellen ihrer Fahrzeuge.

Meist nutzen sie die Stellplätze der Praxis gar nicht, hat Feldenkirchen festgestellt. "Das führt dazu, dass sich die Anwohner nur unter schlechtesten Sichtbedingungen auf die Landstraße und in den fließenden Verkehr einfädeln können", so Feldenkirchen über den seit Jahren bestehenden Konflikt. Alternativen zu der bestehenden Situation wären seiner Ansicht nach eine einseitige oder "alternierende" Parkregelung.

Das versetzte Parken sei nämlich auch auf einer Landstraße möglich, erfuhr Feldenkirchen von den Verkehrsexperten. Durch die Ortsbegehung aufmerksam geworden, stießen auch einige Anlieger zu der Gruppe und interessierten sich für geplante Änderungen. Doch damit sei so schnell nicht zu rechnen, wies der Ortsvorsteher auf die knappen Kassen bei Kommunen, Kreis und Land hin.

"Jetzt müssen Polizei und Landesbetrieb Straßenbau erst einmal prüfen, was möglich wäre, während der Stadtverwaltung die Eigentumsverhältnisse der Grundstücke klärt", meinte er. Dann werde er sich mit den beteiligten Stellen noch einmal zusammensetzen und auch die Arztpraxis in die Planung einbeziehen.

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