Urlauber bringen das Virus mit

Die Zahl der registrierten Krankheitsfälle hat sich auf jetzt 55 im Rhein-Sieg-Kreis erhöht

Urlauber bringen das Virus mit
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Rhein-Sieg-Kreis. Ein Urlaub unter Palmen - erholsam, erlebnisreich und gesund? Nicht unbedingt, wie die neuesten Zahlen des Kreisgesundheitsamtes belegen. In den vergangenen Tagen ist die Zahl der Personen, die sich mit dem Schweinegrippe-Erreger A/H1N1 angesteckt haben, stark angestiegen.

Seit Ferienbeginn sind beim Kreisgesundheitsamt insgesamt 55 Fälle der auch Amerika-Grippe genannten Krankheit registriert worden. Alle bisherigen Fälle im Rhein-Sieg-Kreis haben einen milden Krankheitsverlauf.

"Das H1N1-Virus ist offensichtlich zwar hoch ansteckend, scheint aber zurzeit bei uns noch nicht in der Lage zu sein, bei Personen ohne anderweitige Gesundheitsprobleme schwer wiegende Krankheitsverläufe zu verursachen", erklärt Gesundheitsamtsleiter Erich Klemme.

Meinung Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Waschen wirkt"Inzwischen hat sich die Grippe so weit ausgebreitet, dass gar nicht mehr alle Verdachtsfälle gemeldet werden. Deshalb gehen Fachleute davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt.

Bei den im Kreis neu registrierten Fällen handelt es sich fast ausschließlich um heimkehrende Spanienurlauber oder Personen, die mit ihnen in unmittelbarem Kontakt standen. Sowohl bei den Patienten als auch bei den Ärzten hat eine stärkere Sensibilisierung bezüglich einer möglichen Erkrankung eingesetzt.

"In den vergangenen Wochen kommen vermehrt an Montagen Urlauber in die Praxis, die über typische Erkältungssymptome wie Halsschmerzen und Husten klagen. Wir klären schon bei der Aufnahme, ob es sich um eine fiebrige Erkältung handelt. Erst wenn diese beiden Faktoren zusammen kommen, kann ein möglicher Verdachtsfall vorliegen, den wir dann umgehend testen", sagt der Allgemeinmediziner Michael Rothe aus Bornheim.

"Momentan kann ich keine unnötige Hysterie feststellen. Einen Test führe ich durch, wenn Verdacht auf eine fiebrige Grippe besteht, ein direkt nachweisbarer Kontakt zu infizierten Personen bestanden hat oder Patienten aus risikoreichen Ländern heimgekehrt sind", sagt Angelika Lukas-Zillinger, Allgemeinmedizinerin aus Meckenheim.

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