"Unter den Kindern gibt es keine Sprachprobleme"

"Café International" feierte im Innenhof des evangelischen Gemeindezentrums in Beuel

  Das Trampolin  war der Publikumsmagnet unter den Kindern. Die Kleinen standen eh im Mittelpunkt des Festes des "Café International".

Das Trampolin war der Publikumsmagnet unter den Kindern. Die Kleinen standen eh im Mittelpunkt des Festes des "Café International".

Foto: Jürgen Pätow

Beuel. Vorurteile und Ängste gegenüber Ausländern abzubauen ist das Ziel der Beueler Initiative gegen Fremdenhass. Dabei geht es den Mitgliedern vor allem darum, Menschen verschiedener Nationalitäten zusammenzuführen. "Café International" nennen sich die regelmäßigen Treffen der Initiative im evangelischen Gemeindezentrum Beuel-Mitte an der Neustraße.

Am Samstagnachmittag feierte das "Café International" sein Sommerfest. Besonders bei den Kindern ist das multikulturelle Fest wegen der tollen Spielmöglichkeiten beliebt. Vor dem Trampolin hatte sich schnell eine lange Schlange gebildet. Kinder aus Deutschland, Iran, Bosnien und der Türkei warteten geduldig in einer Reihe bis sie auf das Sprungtuch durften. Darunter auch der neunjährigen Kadri aus dem Kosovo und die zehnjährige Sabrina aus Tansania. "Ich komme gern hierher, weil man so schön spielen kann", sagte Kadri, der vor drei Jahren mit seiner Familie nach Beuel kam. An seine Heimat kann er sich kaum noch erinnern. Er fühlt sich in Beuel richtig wohl und hat viele Freunde gefunden.

"Unter den Kindern gibt es keine Sprachprobleme und keine Verständigungsschwierigkeiten. Sie schließen schnell Freundschaften", hat Angela Stich von der Initiative beobachtet. Seit einem Jahr versucht das "Café International" mit einem Sprachkursus extra für Frauen die Integration anzukurbeln. "Die Frauen sitzen traditionsgemäß meistens zu Hause und gehen nur selten vor die Tür", erklärte Monika Bühler. Darum wird auch Unterricht in Übergangsheimen für Flüchtlinge gegeben.

Für die Kindern bietet die Initiative immer wieder Ausflüge an. Im vergangenen Monat stand ein Besuch im Zoo und im Schwimmbad auf dem Programm. "Wir unternehmen mit den Kindern Dinge, die ihnen von zu Hause aus nicht ermöglicht werden können", so Stich.

Ganz bewusste haben die Mitglieder der Initiative den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Beuel begrenzt. "Wir möchten hier, wo wir wohnen, was bewegen", sagte Stich. Leider konnte die Initiative seit ihrer Gründung 1993 nicht viele Mitglieder hinzu gewinnen. Nur etwa 20 Personen gehören zum harten Kern. Darum sind die Mitglieder umso glücklicher, dass sie von der evangelischen Gemeinde Beuel unterstützt werden und die Räumlichkeiten für ihre Projekte nutzen dürfen.

Das "Café International" trifft sich jeden zweiten Samstag in den Räumen des evangelischen Gemeindezentrums an der Neustraße. Jeden zweiten Montag tagen die Mitglieder der Beueler Initiative gegen Fremdenhass in der Brotfabrik.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort