Umzug ins Forsthaus Lohrberg steht bevor

Der Verschönerungsverein für das Siebengebirge möchte noch in diesem Jahr in sein neues Domizil wechseln.

 Wolfgang Strumpf, Klaus Hausmann und Herbert Becker (von links) sind ehrenamtlich für den Verschönerungsverein im Einsatz.

Wolfgang Strumpf, Klaus Hausmann und Herbert Becker (von links) sind ehrenamtlich für den Verschönerungsverein im Einsatz.

Foto: Frank Homann

Königswinter. Die eine oder andere Gefahr lauert beim Rundgang durch das Forsthaus Lohrberg. An allen Ecken und Enden wird in der neuen Bleibe des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS) gewerkelt.

Gleichzeitig muss man aufpassen, sich an den niedrigen Türrahmen nicht den Kopf zu stoßen. Auch um das denkmalgeschützte Haus herum hat sich einiges verändert: Die hohen Sträucher sind verschwunden, die bisher den Blick auf das Schmuckstück störten.

"Unser Ziel ist es, bis zum 15. Dezember umzuziehen", sagt der VVS-Vorsitzende Herbert Krämer. Spätestens am 31. März 2012 muss der VVS aus dem Margarethenhof 'raus. Der zehnjährige Mietvertrag wurde nicht verlängert, weil der Eigentümer den Pavillon des Naturparkhauses und die Räume, in denen sich die VVS-Büros befinden, anderweitig vermietet hat. Deshalb musste der VVS seinerseits der Familie, die in den vergangenen Jahren im Forsthaus wohnte, kündigen. Seit Mitte September steht das Gebäude leer.

"Seit 1869 haben wir zum ersten Mal eine Geschäftsstelle im eigenen Besitz", sagt Krämer. Als der VVS 2002 in den Margarethenhof zog, hatte er bereits 15 Umzüge innerhalb der Bonner Stadtverwaltung hinter sich. Der im Jahr 1869 im Gasthof "Zum goldenen Stern" (heute Sternhotel am Markt) in Bonn gegründete VVS ist weiterhin ein Bonner Verein, auch wenn die Zeiten vorbei sind, als der Oberbürgermeister automatisch Vorsitzender war.

Heute heißt der VVS-Chef Herbert Krämer und wird demnächst im Obergeschoss des Forsthauses ein schönes Büro mit Oelberg-Blick haben. Dort befand sich bisher das Schlafzimmer der Mieter. In der unteren Etage hängen überall kleine Zettel an den Wänden, die anzeigen, wo künftig die Teile der bislang im Naturparkhaus untergebrachten Ausstellung ihren Platz haben werden. Dort lässt sich viel Wissenswertes über das Siebengebirge erfahren. Mittelpunkt ist ein anfassbares Landschaftsmodell, um das sich fünf weitere Abteilungen mit den Themen Vulkanologie/Geologie, Steinbrüche, Wald, Kulturlandschaft und Naturschutz/Naturpark gruppieren.

In den kommenden beiden Jahren wird die Ausstellung im Forsthaus zu sehen sein. Danach soll sie nach den Wünschen des VVS in einen Neubau umziehen. Das neue Gebäude soll dort entstehen, wo sich heute noch mehrere Garagen befinden. Die Untere Landschaftsbehörde hat bereits zugestimmt, dass die bisher versiegelte Fläche von rund 230 Quadratmetern erneut bebaut wird.

Ob sich der Wunsch aber auch finanzieren lässt, steht noch in den Sternen. Allein die Ausstellung im Naturparkhaus kostete vor sieben Jahren 250 000 Euro, vom Land gab es 161 000 Euro an Zuschüssen. Voraussetzung für die Förderung war, dass die Ausstellung mindestens zehn Jahre, also noch bis 2014, gezeigt wird. Der VVS hat jetzt einen Förderantrag bei der Regionale-Agentur gestellt. Man hofft auf Mittel, die von Kommunen nicht abgerufen wurden, weil diese ihren Eigenanteil nicht aufbringen konnten.

Die Arbeiten, die zurzeit im und rund um das Forsthaus laufen, sind mit Ausnahme eines professionellen Handwerkers und einiger Ein-Euro-Jobber fast ausnahmslos ehrenamtlich motiviert. Am Dienstag waren Wolfgang Strumpf, Klaus Hausmann und Herbert Becker im Einsatz. Die in zahlreichen Ehrenämtern erprobten Ulla und Hans Remig sowie Heinz Joachim säuberten zuletzt die Pflastersteine von Grasbewuchs.

Der VVS wird sich im Forsthaus zunächst einmal auf 170 Quadratmeter beschränken müssen. Bisher stehen dem Verein im Margarethenhof jeweils hundert Quadratmeter für Büros und das Naturparkhaus zur Verfügung. Wenn man es tatsächlich schafft, Gelder locker zu machen, könnte in einem neuen Gebäude bald weiterer Platz hinzukommen.

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