Ahr-Thermen werden teurer Umbaukosten mehr als verdoppelt

BAD NEUENAHR · Im Haupt- und Finanzausschuss wurde es öffentlich: Die Kostensteigerung bei der Erweiterung der Gebäudeleittechnik der Ahr-Thermen. Bürgermeister Orthen spricht von unautorisierten und nicht dokumentierten Eingriffen in der Vergangenheit.

Umbau und Erweiterung der Gebäudeleittechnik der Ahr-Thermen kommen den kreisstädtischen Haushalt weitaus teurer zu stehen, als bisher geplant. Beschloss der Haupt- und Finanzausschuss im April noch, dem ausführenden Unternehmen aus Nürnberg einen Auftrag in Höhe von rund 17.000 Euro zu erteilen, so musste dieser nun um 22.000 auf nunmehr 39.000 Euro erweitert werden. Eine Erhöhung um 130 Prozent.

„Im Zuge der Sanierung und des Neubaus der Anlagegruppe 5 (Whirlpool) stellten sich erhebliche Programmmängel in der Gebäudeleittechnik des Bades heraus, die sich insbesondere aus unautorisierten und nicht dokumentierten Eingriffen in die komplexen Programmabläufe der Filterregeltechnik darstellten, die vermutlich vom vorherigen Betreiber des Bades ausgeführt wurden“, so Bürgermeister Guido Orthen.

Zur Wiederaufnahme des Badbetriebes sei es daher erforderlich gewesen, umfangreiche zusätzliche Programmanpassungen und Neuprogrammierungen auszuführen, um die erforderlichen Parameter der Wasserhygiene wieder sicherzustellen. Zudem hätten ein Schaden am Filter 210 des Therapiebeckens sowie Ausführungsmängel des Gewerkes Wassertechnik weitere Kosten in Höhe von 6000 Euro verursacht. Der Haupt- und Finanzausschuss beschloss die Erweiterung des Auftrags einstimmig.

„Bei künftigen Sanierungen wollen wir offene Systeme in Erwägung ziehen, um nicht auf einzelne Lieferanten angewiesen zu sein“, kündigte Orthen zudem an. Besagte Tätigkeiten können aufgrund der Tatsache, dass es sich bei der in den Ahr-Thermen installierten Gebäudeleittechnik um ein geschlossenes System handelt, nur von dem Nürnberger Unternehmen ausgeführt werden.

Der Ausschuss beriet am Montag weitere Entscheidungen des Stadtrats vor. So sollen dem Amtsgericht für die Schiedsamtsbezirke I, II und III die bisherigen Schiedspersonen Miriam Alvaro Cueto, Karl-Heinz Freitag und Gerd Caspers für weitere fünf Jahre vorgeschlagen werden.

Betreffend anstehender Bauvorhaben empfiehlt der Ausschuss dem Stadtrat, die Anteile der Verwaltung an den Kosten wie folgt festzusetzen: Für den Ausbau der Gehwege in einem Teilstück der Bonner Straße in der Ortsdurchfahrt Gimmigen sowie die Erneuerung der Straßenbeleuchtung soll die Stadt 40 Prozent am beitragsfähigen Aufwand übernehmen. Beim Ausbau der Jülich- und der Hans-Frick-Straße will die Stadt ihren Anteil auf 50 Prozent festsetzen. Mit Beginn der Maßnahmen sollen 80 Prozent der voraussichtlichen Beträge als Vorausleistungen erhoben werden.

Zudem entstehen Mehraufwendungen beim Sachaufwand für die Gästekarten in Höhe von 60.000 Euro, deren Deckung zu beschließen ist. Hier sind allerdings auch Mehrerträge in Höhe von rund 100.000 Euro zu erwarten. Aufgrund der Steuerschätzung vom Mai ist mit Mehrerträgen beim Gemeindeanteil der Umsatzsteuer in Höhe von 60.000 Euro und beim Familienleistungsausgleich (65.000 Euro) zu rechnen.

Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer wird mit Mindererträgen von 40.000 Euro prognostiziert. Im Ergebnishaushalt müsse weiterhin mit Mindererträgen bei der Grundsteuer B (50.000 Euro) und dem Fremdenverkehrsbeitrag (175.000 Euro) gerechnet werden.

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