Flüchtlingsunterbringung in Alfter Turnhallen sollen möglichst nicht belegt werden

ALFTER-OEDEKOVEN · Die Unterbringung von Flüchtlingen in der Gemeinde Alfter war Thema des Diskussionsabends der CDU Oedekoven am Donnerstagabend im Café Château.

 Bei einem "Tag der offenen Tür" stellte die Alfterer Verwaltung das neue Flüchtlingsheim auf der Rathauswiese vor.

Bei einem "Tag der offenen Tür" stellte die Alfterer Verwaltung das neue Flüchtlingsheim auf der Rathauswiese vor.

Foto: Roland Kohls

"Wir wollen den Bürgern die Möglichkeit geben, sich zu artikulieren und das eine oder andere an die politischen Entscheidungsträger weitergeben", sagte der Ortsverbands-Vorsitzende Rolf Dreesen. Bürgermeister Rolf Schumacher informierte über den aktuellen Stand.

So sind zurzeit 179 Flüchtlinge aus 28 Ländern in der rund 24 000 Einwohner zählenden Kommune untergebracht. Die Herkunft der Flüchtlinge spiele bei der Unterbringung keine Rolle, so Schumacher: "Wir können und dürfen nicht beurteilen, warum die Leute hier sind. Wir haben die Aufgabe, sie unterzubringen."

Bereits im Februar hatte der Rat den Bau einer Unterkunft für 60 Personen auf der Rathauswiese in Oedekoven beschlossen (der GA berichtete), die voraussichtlich in zwei Wochen bezugsfertig ist. Ziel sei es, eine Belegung von öffentlichem Raum wie Turnhallen zu vermeiden. Ansonsten verfolgt die Gemeinde ein dezentrales Konzept, bei dem die Flüchtlinge in Wohnungen untergebracht sind. Zurzeit leben 65 Flüchtlinge in Witterschlick, 58 in Oedekoven, 30 in Alfter, zwölf in Gielsdorf und 14 in Impekoven.

"Die dezentrale Unterbringung macht Sinn", meinte einer der etwa 40 Besucher. Sie ermögliche Kontakte in der Nachbarschaft und so eine schnellere Integration. Ein Besucher machte sich Sorgen um die Sicherheit. Schumacher setzte dagegen, dass die Gemeinde sehr genau hinschauen würde, was in der neuen Unterkunft passiert. Natürlich gebe es auch Konflikte, wenn Menschen auf engem Raum zusammenlebten. "Wir haben bewusst den Standort am Rathaus gewählt", sagte Schumacher. So seien Verwaltung und Bürgermeister als erstes über Vorkommnisse in der Unterkunft im Bilde. Er selbst sei mit einigen Flüchtlingen in Kontakt. "Da sind wunderbare Menschen dabei", betonte er und wies auf teils dramatische Einzelschicksale hin.

Interesse gab es auch an der Frage, wer in die neue Unterkunft einzieht. "Das kann Ihnen noch niemand sagen", meinte Schumacher. Die Zuweisungen an die Kommunen erfolgten kurzfristig, zum Teil müsste unter großem Zeitdruck Wohnraum geschaffen werden. Dennoch sieht Schumacher die Situation als Chance: "Es hat was von einem Konjunkturprogramm." So hätten die Handwerker zurzeit immer volle Auftragsbücher. Positiv sei auch die große Hilfsbereitschaft der Alfterer.

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