Todesopfer in Meckenheim identifiziert: Es ist der 57-jährige Vater

Brandermittler untersuchen weiterhin den Unglücksort in Meckenheim. Statiker und Bauaufsicht prüfen Nachbarhäuser

Meckenheim. Die Identität der bei der Gasexplosion in Meckenheim am Dienstag getöteten Person ( der General-Anzeiger berichtete) steht jetzt zweifelsfrei fest: Bei dem Mann, den die Rettungskräfte im Keller des Hauses an der Adendorfer Straße gefunden hatten, handelt es sich um den 57-jährigen Vater der Familie, die aus China stammt. Das teilte am Donnerstag Polizeisprecher Frank Piontek auf Anfrage mit. Bei der Explosion waren die 57-jährige Frau des Getöteten und ihr 18 Jahre alter Sohn schwer verletzt worden.

Können sie wieder einziehen in ihr Haus oder nicht? Diese bange Frage stellten sich am Donnerstagvormittag die Bewohner der beiden Nachbarhäuser des bei der Explosion fast völlig zerstörten Reihenhauses. Die beiden Bauten links und rechts des zerstörten Hauses hatten durch die Explosion solche Schäden abbekommen, dass die Bewohner vorsichtshalber woanders untergebracht wurden.

Der Freund eines der betroffenen Bewohner stand am Donnerstag noch bestürzt vor der demolierten Hausruine, vor der Unbekannte Blumen niedergelegt hatten. "So etwas hat Meckenheim noch nicht gesehen", sagte der Mann. Er wusste zu berichten, dass die Bewohner des Hauses just am Unglückstag aus dem Urlaub zurückgehrt waren und nun in einem Hotel wohnen.

Wie schwer die Schäden tatsächlich sind, und ob eine Rückkehr der Bewohner möglich ist, sollte am Donnerstag ein Ortstermin mit der Meckenheimer Bauaufsicht und Statikern der Versicherungen klären, sagte Stadtsprecherin Marion Lübbehüsen. Auch Bürgermeister Bert Spilles informierte sich vor Ort. Ergebnisse der Prüfungen lagen Lübbehüsen am Donnerstagnachmittag noch nicht vor.

Bilddokumentation Gasexplosion in MeckenheimAuch die Polizei war noch mit der Spurensicherung an Explosionsort beschäftigt, nachdem seit Mittwoch offenbar klar ist, dass die Gasexplosion kein Unfall war, sondern gezielt verursacht worden ist. Wie Polizeisprecher Frank Piontek sagte, handelte es sich dabei um Brandermittler des Landeskriminalamtes, denen es um eine "zweifelsfreie Ermittlungsführung" gehe.

Nach wie vor wolle man ergründen, wie und von wem die Manipulation durchgeführt worden sein könnte. Bei den Ermittlungen bittet Oberstaatsanwalt Robin Faßbender um Geduld: "Da kann man sicherlich nichts in ein bis zwei Tagen herausbekommen."

Für die Hinterbliebenen des Unglücks hat die Stadt derweil ein Spendenkonto eingerichtet. Nähere Informationen im Internet unter www.meckenheim.de.

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