1500 Haushalte sollen profitieren Telekom baut in Wachtberg DSL-Versorgung aus

WACHTBERG · "Das ist wohl eine der wenigen Baustellen, über die sich die Anwohner freuen", meint Hartmut Beckschäfer mit Blick auf den aktuellen Zustand der Straßen und Gehwege im Ließemer Ortskern.

 Mit Schaufeln und Besen - kurzfristig von den "echten" Arbeitern entliehen - posieren (v.links) Klaus Huse, Jörg Ostermann, Winfried Moser, Hartmut Beckschäfer und Gerd Wolter.

Mit Schaufeln und Besen - kurzfristig von den "echten" Arbeitern entliehen - posieren (v.links) Klaus Huse, Jörg Ostermann, Winfried Moser, Hartmut Beckschäfer und Gerd Wolter.

Foto: Rüdiger Franz

Ohne dass die Vermutung des CDU-Kommunalpolitikers und Ortsvertretungs-Vorsitzenden zu überprüfen wäre: Ziel der Bauarbeiten ist der Ausbau des DSL-Netzes in Wachtberg. Von der deutlich schnelleren Internetverbindung sollen vom Herbst an die Bürger in Ließem, Adendorf, Gimmersdorf und Oberbachem profitieren.

"Für die Gemeinde ist eine schnelle Internetverbindung ein wichtiger Standortfaktor, das gilt für Unternehmen wie für Privatleute gleichermaßen", sagte Beigeordneter Jörg Ostermann jetzt während eines Ortstermins, bei dem die Bauarbeiten erläutert wurden. Von den Gesamtkosten in Höhe von 321.000 Euro muss die Gemeinde Wachtberg nur neun Prozent, also rund 32.000 Euro selbst tragen.

Der weitaus größte Teil kann aus Fördertöpfen von Bund, Land und Europäischer Union bestritten werden. Mit der Förderzusage in der Tasche hatte die Gemeinde die Arbeiten ausgeschrieben, den Zuschlag erhielt die Deutsche Telekom.

Insgesamt veranschlagt das Bonner Unternehmen die Dauer auf zwölf Monate. "Vor Ort werden die Tiefbauarbeiten aber nur drei Monate lang offen sichtbar sein", erläutert Gerd Wolter von der Telekomsparte Technik. Anders gesagt: Aufgerissene Straßen und Gehwege wie derzeit in Ließem werden nur drei Monate lang das Ortsbild beherrschen; alle weiteren Schritte finden im Verborgenen statt, etwa das Konfigurieren der Anlagen.

Zwar konnte in Orten wie Ließem auch bislang schon DSL genutzt werden. Dessen Vorteile kamen aber aufgrund der herkömmlichen Kupferleitungen nur sehr begrenzt zur Geltung. Das soll sich jetzt ändern, indem die Telekom in den vier Orten jetzt in Rohren 7,2 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, über die die Daten per Lichtwellen und damit weitaus schneller als bisher übertragen werden.

"Außerdem stellen wir insgesamt 15 Schaltkästen auf. Von dort erfolgt der Datenfluss über die letzte Meile dann via Kupferkabel", erläutert Winfried Moser vom Vertrieb der Telekom. Die neuen Leitungen werden es ermöglichen, neben der Internetnutzung auch zu telefonieren und zudem fernzusehen.

Von den neuen Leitungen werden nach Angaben von Wirtschaftsförderer Klaus Huse mehr als 1500 Wachtberger Haushalte profitieren. Mit bis zu 50.000 Kilobit pro Sekunde können sich die Bürger dann durch das Internet klicken, E-Mails verschicken oder Musik herunterladen. In der zweiten Septemberhälfte soll es so weit sein.

DSL in Wachtberg

Mit der Erweiterung des Glasfasernetzes auf Ließem, Adendorf, Gimmersdorf und Oberbachem schließt die Telekom in der Gemeinde Wachtberg weitere große Lücken in der DSL-Versorgung. In diesem Jahr sollen außerdem Arzdorf, Züllighoven und Klein Villip über eine Funklösung versorgt werden.

Nicht vom DSL-Netz umschlossen ist dann nur noch der Ortsteil Pech. Um auch dort Abhilfe zu schaffen, sind laut Gemeinde Förderanträge gestellt, deren Bewilligung noch aussteht. Zudem gibt es dort noch offene Fragen zur technischen Umsetzung.

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