Siegtalradweg Technische Probleme - Fertigstellung verschoben

RHEIN-SIEG-KREIS · Der Frühling lockt mit viel Sonne und frühsommerlichen Temperaturen, die Fahrräder sind für die Saison fitgemacht - und der familienfreundliche Siegtalradweg von Niederkassel bis Windeck ist immer noch nicht fertig. Statt der Drahtesel rollen am Knackpunkt bei Hennef-Bülgenauel immer noch die Baumaschinen.

 Knackpunkt für den Siegtalradweg: Die Siegbrücke zwischen Bülgenauel und Merten.

Knackpunkt für den Siegtalradweg: Die Siegbrücke zwischen Bülgenauel und Merten.

Foto: Klaus Elsen.

Eigentlich sollte der Lückenschluss an der Stachelhardt bei Bülgenauel mit einer neuen Trasse und zwei Siegquerungen schon im vergangenen Spätherbst fertig sein. Der Übergang über die Sieg an der Oeraueler Eisenbahnbrücke ist auch schon fertig. Gleiches gilt für den Radweg durch Bülgenauel. Asphaltiert wird derzeit auch der Weg parallel zur Bahnstrecke vom Haltepunkt Merten bis zur dortigen Siegbrücke.

Genau die aber hat sich als teures Hindernis erwiesen. "Die ursprünglich vorgesehene Betonkonstruktion für die Radler ist an technischen Problemen gescheitert", sagt Sven Habedank, im Planungsamt des Kreises für den Siegtalradweg zuständig. Die Planung musste überarbeitet werden. Jetzt wird auf der Brücke zwischen Bülgenauel und Merten eine 112 Meter lange Stahlkonstruktion wie an der Oberaueler Brücke für die Radler gebaut.

Die Umplanung hat nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Geld gekostet. Statt 3,5 Millionen kostet der Bau des Siegtalradweges nun vier Millionen Euro. "Wir rechnen jetzt mit der Fertigstellung für Mitte Mai", sagte Mehmet Sarikaya, Leiter des Kreis-Planungsamtes. Der Siegtalradweg gehört zu den Schwerpunkten des Regionale-2010-Projektes "Natur und Kultur quer zur Sieg".

Der familienfreundliche Ausbau des Radwegs ist ein Baustein des Projektes. Der Siegtalradweg verbindet die von den Kommunen Hennef, Eitorf und Windeck geplanten Kulturlandschaftsschleifen.

Ist die Lücke an der Stachelhardt geschlossen, folgt als nächstes größeres Projekt eine neue Siegquerung für Radler bei Windeck-Dreisel. Dort allerdings muss noch eine familientaugliche - sprich: nicht so steile - Trassenführung gefunden werden. Zudem befinden sich die Radwegplaner wegen der geplanten Siegbrücke im Konflikt mit den Naturschützern. Sie befürchten Beeinträchtigungen für den Gänsesäger, eine seltene Entenart, die dort lebt.

Derzeit wird ein Gutachten erstellt, das die Auswirkungen des Brückenbaus auf Fauna und Flora bewerten soll. Von den Ergebnissen hängt ab, ob die Brücke gebaut werden kann.

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