Bornheim Tauziehen ums Einkaufszentrum

BORNHEIM-MERTEN · Die Bornheimer Ratsfraktionen sind uneins über die Entwicklung des Toom-Markt-Geländes. Der Investor hatte den Ratsfraktionen und der Verwaltung eine neue Planung vorgestellt.

Zwar wurde der Beschluss zur Weiterentwicklung des heutigen Toom-Markt-Geländes in Roisdorf im Bornheimer Planungsausschuss von einer breiten Mehrheit getragen, doch hinter den Kulissen streiten die Koalition aus CDU und Grünen auf der einen und SPD auf der anderen Seite um den richtigen Weg.

Der Investor hatte den Ratsfraktionen und der Verwaltung eine neue Planung vorgestellt, die unter anderem einen Markt einer großen Elektronikhandelskette und einen Discounter auf dem Gelände vorsieht.

Der Haken an der Sache: Die so entstehende Einzelhandelsfläche von 14.500 Quadratmetern und die Ansiedelung eines Discounters widersprechen den Vorgaben der Politik. Die hatte vor gut einem Jahr mit den Stimmen von CDU, Grünen, SPD und UWG einen 18-Punkte-Katalog mit Vorgaben für die Planung beschlossen, in dem unter anderem die Einzelhandelsfläche auf 12.500 Quadratmeter begrenzt und ein Discounter an dem Standort ausgeschlossen wird. Das Problem ist, dass der Elektronikmarkt aber darauf besteht, dort auch einen Discounter anzusiedeln.

Zudem machen die Ratsfraktionen zur Bedingung, dass der Investor auch die Kosten für den Umbau der Kreuzung Sieges-, Bonner- und Herseler Straße übernimmt, da das erweiterte Einkaufszentrum für mehr Verkehr sorgen wird. Laut SPD stehen die aktuellen Planungen des Investors weitgehend im Einklang mit den politischen Vorgaben. "Mit der größeren Verkaufsfläche und der Ansiedlung eines weiteren Discounters können wir leben", sagte deren planungspolitischer Sprecher Harald Stadler.

Der SPD geht es vor allem um die Verkehrssituation. Zum einen könnte ein Gutachten die Mehrbelastung für die Kreuzung von Sieges-, Bonner- und Herseler Straße bewerten. Zum anderen soll sich der Investor an dem Umbau der Kreuzung beteiligen. Alleine mit der Regelung des Lieferverkehrs ist die SPD nicht einverstanden und wünscht die Anlieferung über den Widdiger Weg.

Dies hält die Koalition aus CDU und Grünen für "fadenscheinige Argumentationstricks", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Denn die Verkaufsfläche bestimme auch die Verkehrsmenge, so die planungspolitischen Sprecher von CDU und Grünen, Hans Dieter Wirz und Michael Pacyna.

Sie kritisieren, dass die SPD "mit dem Entgegenkommen fahrlässig die Schaffung weiterer verkehrlicher Engpässe riskiere", ohne "im Gegenzug praktikable Lösungen zu fordern, an denen sich der Investor zu beteiligen hätte". Dennoch sei es den beiden Mehrheitsfraktionen im Bornheimer Rat wichtig, gemeinsam mit dem Eigentümer eine tragbare Lösung für die unbestritten notwendige Entwicklung und Aufwertung des Toom-Markt-Geländes zu finden.

Der Eigentümer Gerd Sutorius will sich zurzeit noch nicht dazu äußern, wie er auf Anfrage des GA sagte. Er will seine Pläne zunächst in der Januarsitzung des Planungsausschusses vorstellen und die Reaktionen abwarten.

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