Tausend Kraniche für Yuzawa aus Siegburg

Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Siegburg unterstützt die Erdbebenopfer in Japan mit einer Origami-Aktion. Die gefalteten Kraniche will die DJG zusammen mit Spenden in ihre Freundschaftsstadt Yuzawa schicken.

Siegburg. Es braucht 31 Handgriffe, bis aus dem quadratischen Origami-Blatt ein Kranich erwächst. Hiroko Becker-Omori von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft (DJG) Siegburg zeigt am Siegburger Markt, wie es geht. Immer wieder bleiben Passanten stehen, blicken ihr über die Schulter und falten das Papier nach ihrer Anweisung.

Viele bunte Vögel sitzen schon, mit Namen und guten Wünschen beschriftet, in den Kartons. 1 000 sollen es werden. Die will die DJG Siegburg zusammen mit Spenden in ihre Freundschaftsstadt Yuzawa schicken.

"Wir fühlen uns fürchterlich hilflos", sagt die DJK-Vorsitzende Claudia Bjelke-Holtermann angesichts der Erdbebenkatastrophe in Japan. Am Vortag hat sie eine E-Mail aus Yuzawa erhalten. "Sie holen derzeit Waisenkinder aus den Notlagern ihrer völlig zerstörten Partnerstädte Kurihara, Ishinomaki und Ichinoseki." Der ehemalige Vizebürgermeister Yuzawas habe seine deutschen Freunde inzwischen um Hilfe für den Wiederaufbau gebeten.

Die wollen Claudia Bjelke-Holtermann und ihre Mitstreiter leisten. Sie sammeln Spenden, auch mit ihrer Kranich-Aktion, die am Mittwoch auf dem Siegburger Markt startete. Für fünf Euro kann jeder, der helfen möchte, ein Origami-Blatt kaufen, es mit seinen Wünschen und seinem Namen versehen, und zu einem Vogel falten. Denen wohnt seit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima Symbolkraft inne, wie Bjelke-Holtermann erzählt.

Die Schülerin Sadako erkrankte damals an Leukämie und versprach den Göttern, 1 000 Kraniche zu falten, um wieder gesund zu werden. Sie starb, aber seither gelten die Kraniche als Symbol der internationalen Friedensbewegung und des Widerstandes gegen den Atomkrieg.

Wenn die DJG ihre Spendeneinnahmen an das Rathaus in Yuzawa sendet, sollen sich daher auch 1 000 Kraniche mit auf den Weg machen, sagt Bjelke-Holtermann: "Wir wollen den Menschen zeigen, dass wir alle hier an ihrem Schicksal teilnehmen."

Die Deutsch-Japanischen Gesellschaft sammelt Spenden für ihre Freundschaftsstadt Yuzawa-Akita unter der Spendenkonto-Nummer: 10 20 869, BLZ 370 502 99, Kreissparkasse Köln, unter dem Stichwort Yuzawa.

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