Täter in Siegburg gingen mit unglaublicher Gewalt vor

Brutaler Überfall im ICE-Bahnhof: 24-Järhiger erlitt schwere Verletzungen. Zeugen berichten von Messerstichen und Hammerschlägen.

 Polizeibeamte sichern Spuren am Tatort im Siegburger ICE-Bahnhof.

Polizeibeamte sichern Spuren am Tatort im Siegburger ICE-Bahnhof.

Foto: Axel Vogel

Siegburg. Mit unglaublicher Brutalität sind die Täter vorgegangen, die in der Nacht zu Sonntag im Siegburger ICE-Bahnhof einen 24-Jährigen schwer verletzt haben. "Was da passiert ist, kann nicht mit Schlägen und Tritten abgetan werden. Das waren zusätzlich Hammerschläge auf den Kopf und Messerstiche ins Gesicht", sagte ein 42-jähriger Sankt Augustiner, der mit seiner Freundin Augenzeuge des brutalen Überfalls wurde, dem General-Anzeiger.

"Ich höre die Geräusche immer noch innerlich", ist der Mann fassungslos über das Vorgehen der Täter. "Die 'erlebte' Brutalität und Feigheit waren beispiellos. Wir waren und sind davon überzeugt, dass die Tötung des Opfers billigend in Kauf genommen wurde. Eine Frechheit, dass die Ermittlungen nur wegen schwerer Körperverletzung laufen", so der Augenzeuge aus Sankt Augustin.

Wie berichtet, hatte eine Gruppe von sechs bis acht jungen Männern den 24-Jährigen in der Nacht zu Sonntag gegen 0.45 Uhr quer durch den ICE-Bahnhof gejagt. Am Fuß der Rolltreppe im Untergeschoss stellten die etwa 16 bis 20 Jahre alten Schläger ihr Opfer und traktierten es so lange, bis der 24-Jährige reglos am Boden liegen blieb.

Noch ehe die von Zeugen alarmierte Polizei eintraf, waren die Täter in Richtung Adenauer-Allee und Berufskolleg an der Hochstraße geflüchtet. Die Wache der Bundespolizei - nur zehn Meter vom Tatort entfernt - war nicht besetzt.

"Das Opfer liegt schwer verletzt im Krankenhaus, aber es besteht keine Lebensgefahr", sagte am Montag Polizei-Sprecher Markus Grommes. Wegen der Schwere seiner Verletzungen konnte der 24-Jährige noch nicht vernommen werden.

Derzeit würden die Spuren ausgewertet und Zeugen befragt. Außerdem überprüft die Kripo die Überwachungskameras auf brauchbare Bilder der brutalen Gang. Sollte das der Fall sein, würden die Fotos umgehend veröffentlicht, kündigte Grommes an. "Es ist schon auffällig, dass es am und um den ICE-Bahnhof vermehrt zu Gewaltdelikten kommt", sagte Grommes.

Deshalb seien schon vor dem jüngsten Vorfall die "Präsenzstreifen" von Polizei und Ordnungsamt verstärkt worden.

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