"Tabu-Zonen" Swisttal prüft Standorte für Windenergieanlagen

SWISTTAL · Noch einmal einer eingehenden Prüfung unterziehen werden die externen Planer die Suchräume für Konzentrationszonen für Windenergieanlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Swisttal. Das Ergebnis soll nach der Sommerpause dem Planungs-, Verkehrs- und Umweltschutzausschuss vorgestellt werden.

Dieser hat in seiner jüngsten Sitzung deshalb einstimmig die einmonatige Offenlage des Entwurfs sowie eine Bürger-Informationsveranstaltung vertagt.

"Die Bürger wollen wissen, welche Belastungen auf sie zukommen. Wenn wir da zu früh eine Informationsveranstaltung machen, haben wir dazu noch keine Antwort, weil zum Beispiel auch kein Lärmgutachten vorliegt", so Ernst Ostermann (SPD). Keinen Zweifel ließ er an der grundsätzlichen Notwendigkeit, Konzentrationszonen auszuweisen: "Wenn wir gar keine Konzentrationszonen ausweisen, kann jeder irgendwo einen Windpark bauen. Gar keine Konzentrationszonen zu haben, wäre deshalb der schlechteste Fall."

In einer sogenannten Potenzialanalyse kommt das Fachbüro "sgp architekten + stadtplaner" in Meckenheim zu dem Ergebnis, dass es unter Berücksichtigung der Schutzansprüche von Landschaft, Bevölkerung, Natur- und Artenschutz in der Gemeinde Swisttal insgesamt 175 Hektar Fläche gibt, die für die Einrichtung von Konzentrationszonen für Windenergieanlagen infrage kommen würden (wir berichteten). Diese sogenannten Suchräume liegen an der A 61, und zwar nördlich von Ollheim und südlich von Straßfeld sowie östlich von Heimerzheim/Dünstekoven und südlich von Miel.

Jetzt folgte der Ausschuss dem Antrag der CDU, dass insbesondere die Bereiche näher betrachtet werden müssen, die nach einer ersten Kartierung als "Tabu-Zonen" gekennzeichnet sind. "Es gibt verschiedene Bereiche, die möglicherweise gar keine Tabu-Zonen sind und tatsächlich doch für Konzentrationszonen infrage kommen", stellte Jürgen Pump (CDU) fest. Bei einigen dieser Zonen sei nicht klar ersichtlich, aus welchen Gründen sie aus den Suchräumen ausgeklammert wurden. Geprüft werden soll, ob eine fehlerhafte Karte oder falsche Informationen zugrunde liegen. Auch aufgenommen werden sollen in die Kartierung Wohnweiler und Einzelgehöfte, für die die entsprechenden Abstände dargestellt werden sollen.

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