Susanne Strauch: "Viel Lärm um nichts"

Die Geschäftsführerin der Ahrtal-Werke kommentierte den Umstand, dass das kommunale Energieversorgungsunternehmen bei der Vergabe der Strom- und Gaslieferverträge nicht zum Zuge kam. Die Ahrtal-Werke erklärten in einer SPD-Veranstaltung ihre Geschäftspolitik.

 Im Ranking der deutschen Stromanbieter liegen die Ahrtal-Werke auf Platz 94.

Im Ranking der deutschen Stromanbieter liegen die Ahrtal-Werke auf Platz 94.

Foto: dpa

Kreisstadt. Als "viel Lärm um nichts" bezeichnete die Geschäftsführerin der Ahrtal-Werke, Susanne Strauch, den Umstand, dass das kommunale Energieversorgungsunternehmen bei der Vergabe der Strom- und Gaslieferverträge für die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler nicht zum Zuge kam.

Das von Strauch als "nichts" bezeichnete Geschäft umfasst allerdings die Lieferung von 27,6 Millionen Kilowattstunden Gas und 14,7 Millionen Kilowattstunden Strom. Elisabeth Graff, Mitglied des Aufsichtsrates der Ahrtal-Werke und Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, sprach von einem "Anfängerfehler".

Man habe bei der Ausschreibung die erwünschten Leistungskriterien (Öko-Strom) nicht exakt genug formuliert. Dass die vertraulichen Ausschreibungsergebnisse an den General-Anzeiger gelangt seien und dann veröffentlicht wurden, sei "skandalös", befand Graff.

Wie berichtet, erwiesen sich gleich drei andere Versorgungsunternehmen mit ihren abgegebenen Angeboten als günstiger. Strauch: "Ich finde es beruhigend, dass wir viel Wettbewerb haben." Die Kreisstadt und somit auch die Ahrtal-Werke selbst beziehen Gas und Strom von der EVM.

In einer Veranstaltung der SPD erklärte Strauch weiter, dass "einzelne Ausschreibungen nichts über die Leistungsfähigkeit des Unternehmens aussagen". Wenngleich man bei den Ausschreibungen über die Strom- und Gaslieferung auch unterlegen gewesen sei, so verfügten die Ahrtal-Werke doch über andere Großkunden.

Man müsse sich also um das kommunale Unternehmen keine Sorgen machen. Den Privatkunden biete man günstige Tarife an, die im Übrigen stabil bleiben sollen. Im Ranking der mehr als 900 Stromanbieter in Deutschland rangieren die Ahrtal-Werke in einer aktuellen Erhebung ("Check24") auf Platz 94, beim Gasgeschäft befindet sich das Unternehmen auf einem guten 22. Platz.

"Sie verkaufen Öko-Strom, beziehen selbst aber Atomstrom", meinte ein Teilnehmer der Informationsveranstaltung, was Strauch zurückwies. In der Tat wird der von der EVM bezogene Strom seit 2011 aus Wasserkraft gewonnen, zuvor betrug der Anteil an Kernkraftstrom rund 25 Prozent.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort