Claudia Bjelke-Holtermann, die Vorsitzende der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Siegburg, hatte bereits am Freitag fieberhaft versucht, telefonischen Kontakt zur mit Siegburg befreundeten 37 000 Einwohner-Stadt Yuzawa aufzunehmen, um sich nach dem Schicksal der Menschen dort zu erkundigen.

Nach ihren Informationen aus dem Rathaus, das sie dank eines Notstromaggregats erreichte, halten sich die Schäden in der 160 Kilometer von der Ostküste entfernten Stadt in Grenzen.

Jetzt dringen auch erste Nachrichten deutscher Steyler Missionare in ihre Heimatprovinz in Sankt Augustin durch. "Die Meldungen, die die deutsche Provinz derzeit aus Japan erhält, sind noch recht dünn", teilte gestern Pressereferentin Tamara Häußler-Eisenmann mit. "Wir bemühen uns aber weiter, aktuell von unseren Mitbrüdern vor Ort Informationen zu bekommen."

Missionar Gregor Weimar, der seit anderthalb Jahren in der japanischen Provinz der Steyler lebt, berichtet: "Uns geht es hier gut. Es ist auch nichts zerstört worden. Auch von dem verheerenden Tsunami kam hier zum Glück nichts mehr an. Bitte macht Euch keine Sorgen. Wir sind einfach nur schockiert, was da passiert ist und was noch immer passiert. Wir beten und hoffen, dass es nicht noch schlimmer wird."

Auch Pater Arnold Plum, der 300 Kilometer südlich von Tokio lebt, berichtet: "Wir Steyler haben zahlreiche Hilfeanrufe von Menschen bekommen, die große Angst haben, weil ihre Angehörigen in Tokio oder nördlich davon wohnen." Japan ist eines von 70 Ländern, in denen Steyler Missionare leben und arbeiten.