Diskussion über Bauvoranfrage Stadt rät von Discounter in Thomasberg ab

THOMASBERG · Die Einzelhandelslandschaft in Königswinter bleibt in Bewegung. Jetzt gibt es eine Bauvoranfrage eines Grundstückseigentümers, der neben dem Lebensmittelmarkt in Thomasberg (Rewe) einen Lebensmitteldiscount oder einen Getränkemarkt mit bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche errichten möchte. Dabei möchte er ein städtisches Grundstück einbeziehen.

Die Verwaltung weist in ihrer Vorlage für den Planungs- und Umweltausschuss allerdings darauf hin, dass das im November 2010 vom Stadtrat beschlossene Einzelhandels- und Zentrenkonzept als Ziel definiert, den Stadtteil Heisterbacherrott als Nahversorgungszentrum zu entwickeln. Der Lebensmittelmarkt in Thomasberg sei lediglich als Ergänzungsstandort für die Nahversorgung aufgenommen worden. Die Ansiedlung müsse vor dem Hintergrund der Entwicklungsmöglichkeiten des nahe gelegenen Nahversorgungszentrums gesehen werden.

Der Betreiber des dortigen kleinen Lebensmittelmarktes hatte, wie berichtet, Ende März aufgegeben. Als größere Fläche für den Einzelhandel in Heisterbacherrott ist das Grundstück vorgesehen, auf dem inzwischen der Multifunktionsplatz gebaut wurde.

Die Verwaltung stellt außerdem fest, dass der Entwurf für den Lebensmitteldiscounter den Festsetzungen zur 7. Änderung des Bebauungsplans "Am Limperichsberg" widerspricht, weil die maximal zulässige Baukörperlänge von 30 Metern um 13 Meter überschritten und auch die Baugrenzen nicht eingehalten würden. Aus diesem Grunde sei ein Bebauungsplan-Änderungsverfahren unvermeidbar.

Auch sei eine Verschwenkung der Planstraße, durch die das Neubaugebiet am Limperichsberg erschlossen wird, erforderlich. Vorgestellt wurde das Vorhaben auch dem "Regionalen Arbeitskreis Entwicklung, Planung und Verkehr" (RAK) mit Vertretern benachbarter Kommunen. Die Mitglieder des RAK hätten die Ansiedlung eines Discountmarktes an dieser Stelle als sehr kritisch angesehen, während ein Getränkemarkt als Ergänzung zum vorhandenen Vollsortimenter für unbedenklich befunden worden sei.

Die Teilnehmer hätten auch angeregt, die verschiedenen Einzelhandelsvorhaben im Bergbereich in ihrer Summe zu betrachten und die Betroffenheit der angrenzenden Gemeinden vor diesem Hintergrund zu bewerten.

Mit dem Thema beschäftigt sich der Planungs- und Umweltausschuss bei seiner Sitzung am 12. Juni um 17 Uhr im Rathaus Oberpleis.

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