Aufhebung des Durchfahrtsverbots? Stadt Bornheim will Schulstraße öffnen

Bornheim-Kardorf · Die Stadt Bornheim und die zuständigen Behörden beraten über eine mögliche Aufhebung des Durchfahrtsverbots während der Kanalarbeiten in Kardorf. Diese stehen Ende des Jahres an.

Noch weiter gedulden müssen sich die Kardorfer bei der Frage, wie es mit der Schulstraße weitergeht. Nach Auskunft von Bürgermeister Wolfgang Henseler soll es nun voraussichtlich erst Anfang Oktober ein Treffen mit den zuständigen Behördenvertretern geben, um über eine mögliche Öffnung des Teilstücks zwischen Schubertstraße (K 33) und Altenberger Gasse zu beraten.

Der Abschnitt zwischen Kardorf und Merten ist seit mehr als drei Jahren gesperrt. Der Rhein-Sieg-Kreis hatte auf Beschluss der Unfallkommission ein Durchfahrtsverbot erlassen, weil die an einer Steigung gelegene Kreuzung von Schubertstraße (K 33), Schulstraße und Offenbachstraße sich zu einer Unfallhäufungsstelle entwickelt hatte. Auch wenn die Kreuzung zwischenzeitlich baulich verändert wurde, um den Verkehr an der Stelle zu bremsen, bestand der Kreis bisher auf dem Durchfahrtsverbot.

Aufgrund der zum Jahreswechsel anstehenden Kanalarbeiten an der Lindenstraße zwischen Pappel- (L 183) und Schulstraße möchte die Stadt Bornheim wie berichtet jedoch erreichen, dass die Schulstraße wieder für den Verkehr geöffnet wird, damit sie als Umleitungsstrecke dienen kann. Angedacht ist laut Henseler, dies mithilfe einer mobilen Ampel zu ermöglichen. Darum soll es dann beim Behördentermin im Oktober gehen.

Kreis und Anlieger sehen eine Öffnung kritisch

„Ich würde mir wünschen, dass eine Übergangslösung nahtlos in eine Dauerlösung übergeht“, hegt der Bürgermeister zudem die Hoffnung, dass es nicht nur um die Zeit der Bauarbeiten geht, zumal mit der Planung des Baugebiets Mertener Mühle auch der Ausbau der Offenbachstraße anstehe. Bislang hätten die Beteiligten eine Kreisverkehrslösung favorisiert, so Henseler: „Ein Kreisel hätte für alle eine Bremsfunktion, gerade, da von Rösberg viele den Berg runtergeflogen kommen, und zwar nicht nur Auto- und Motorradfahrer, sondern auch Radfahrer.“ Bei einer Ampel hingegen sei zu befürchten, dass manch einer noch mal extra Gas gebe, um die Grünphase zu erwischen.

Bei einem Kreisel stelle sich aber auch die Kostenfrage, gibt Harald Pütz, Leiter des Straßenverkehrsamtes des Kreises sowie der Unfallkommission, auf GA-Anfrage zu bedenken und signalisiert, dass die Stadt Bornheim diesen aufgrund „fehlender Notwendigkeit“ vermutlich selbst bezahlen müsste.

Er verweist zudem darauf, dass die Unfallkommission – in Absprache mit der Stadt – das Durchfahrtsverbot auf der Schulstraße und die baulichen Veränderungen an Einschwenkungen auf der Schubertstraße als Maßnahmenpaket veranlasst habe, um die Gefahrenstelle zu entschärfen. Das gelte es zu berücksichtigen, auch wenn die Kreuzung seit diesem Jahr nicht mehr als Unfallhäufungsstelle geführt werde. Man sei laut Pütz mit der Stadt aber in einem „guten Dialog“ und werde Näheres im Oktober besprechen.

Doch nicht nur der Kreis hat eine Öffnung der Schulstraße bisher kritisch gesehen. Insbesondere Anwohner der Altenberger Gasse äußerten bei einer Einwohnerversammlung im Mai Bedenken (der GA berichtete). Die Stadt wolle auch die Kreuzung von Schulstraße und Altenberger Gasse nicht aus den Augen verlieren, sagt Henseler dazu. Vor Jahren habe es hier einen tödlichen Unfall mit einem Radfahrer gegeben.

Für die Kanalarbeiten an der Lindenstraße plane der Stadtbetrieb nun, in der zweiten Jahreshälfte die Vergabe auf den Weg zu bringen, kündigt Henseler an. Im November werde in einer kleineren Maßnahme bereits das Glasfaserkabel vom zu sanierenden Kanal in einen Randbereich verlegt. Voraussichtlich Anfang kommenden Jahres sollen dann die eigentlichen Kanalarbeiten starten.

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