Bahnsteige der Ahrtalbahn Stadt ärgert sich über die Bahn

AHRWEILER · Der schon vor einem Jahr angekündigte Umbau der Bahnsteige am Haltepunkt "Ahrweiler-Markt" findet nun erst nach 2019 statt. Dies sorgt im Stadtrat für Ärger.

 Die Ein- und Ausstiegssituation am Haltepunkt "Ahrweiler Markt" verärgert Stadtrat und Bahnkunden.

Die Ein- und Ausstiegssituation am Haltepunkt "Ahrweiler Markt" verärgert Stadtrat und Bahnkunden.

Foto: Martin Gausmann

In der Kreisstadt ist die Verärgerung nicht nur bei Fahrgästen der Bahn, sondern auch im Stadtrat groß. Grund: Die Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten am Bundesbahn-Haltepunkt „Ahrweiler-Markt“ bleiben vorerst völlig unzulänglich. Verbesserungen sind nicht in Sicht, obwohl sie zugesagt waren (der GA berichtete).

Vor mehr als einem Jahr kündigte die Bahn an, die Bahnsteige zumindest provisorisch mit Fertigbauteilen auszustatten, damit die Höhenunterschiede zwischen Bahnsteig und Zügen ausgeglichen werden. Passiert ist nichts. Im Stadtrat nahm man sich nun auf Initiative der Grünen des Themas an. Mit einem unbefriedigenden Ergebnis.

„Das Problem ist die Höhendifferenz zwischen dem Bahnsteig und den Zügen, die vielen Fahrgästen Schwierigkeiten bereitet“, so Wolfgang Schlagwein von den Grünen. Bisher sei nicht eine einzige Maßnahme ergriffen worden, um den Missstand zu beseitigen. Im Stadtrat erklärte nun der eigens geladene Vorsteher des Zweckverbandes „SchienenPersonenNah Verkehr“, Thomas Geyer, dass auch in naher Zukunft nicht mit einer Lösung zu rechnen sei. Die brennt aber der Stadt – nicht zuletzt wegen der Landesgartenschau 2022 – auf den Nägeln.

Provisorium mache keinen Sinn

Zwischenzeitlich habe sich nämlich ergeben, dass eine provisorische Niveauangleichungsmaßnahme wie beispielsweise am Haltepunkt in Rech genehmigungsrechtlich kaum möglich sei. Der Unterschied zwischen der bestehenden und der angestrebten Bahnsteighöhe sei hierfür zu hoch. Auch die Tatsache, dass beim Haltepunkt „Ahrweiler-Markt“ zwei Bahnsteige modernisiert werden müssten, spreche für die Notwendigkeit eines sogenannten Plangenehmigungsverfahrens, das allerdings sehr zeitaufwendig ist. Mit einem Provisorium, so Geyer, sei ohnehin keinem gedient. Es sei vielmehr „gescheiter, drei bis vier Jahre zu warten“.

Erst nach 2019 könne die grundlegende Modernisierung der Haltestation in Angriff genommen werden. Erster Beigeordneter Detlev Koch ließ im Stadtrat erkennen, dass er mit diesen zeitlichen Vorstellungen nicht einverstanden ist. Ohnehin zeigte er sich verärgert darüber, dass in der Vergangenheit „immer wieder positive Signale des dringend notwendigen barrierefreien Ausbaus des Bahnhaltepunktes wahrgenommen werden konnten, jedoch leider kein Fortkommen in der Angelegenheit zu erkennen ist“. Den Zustand nannte der Bürgermeister-Vertreter „unerträglich“. Der Stadtrat beschied, die Bahn „dringend aufzufordern“, die Maßnahme nun endlich in Angriff zu nehmen.

Ein positives Zeichen gab es schließlich im Rat dann doch noch: Die Bahn stellte in Aussicht, sich für einen weiteren Haltepunkt auf der Strecke der Ahrtalbahn stark machen zu wollen.

Wie berichtet, sähe es die Stadt gerne, wenn zwischen Bad Neuenahr und Ahrweiler in Höhe der Weinbergstraße ein weiterer Halt eingerichtet würde. „Im Rahmen der sogenannten Stationsoffensive, die an bestehenden Strecken umgesetzt werden soll, wird diese Idee eine bevorzugte Rolle spielen“, versprach Geyer.

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