Sportmuffel müssen die Läufer anfeuern

600 Schüler starten bei der Waldlaufmeisterschaft der Königswinterer Jugenddorf-Christophorusschule im Ennert

  Auf geht's:  Mehr als 600 Schüler der Jugenddorf-Christophorusschule beteiligten sich diesmal an der internen Waldlaufmeisterschaft durch den Ennert.

Auf geht's: Mehr als 600 Schüler der Jugenddorf-Christophorusschule beteiligten sich diesmal an der internen Waldlaufmeisterschaft durch den Ennert.

Foto: Homann

Königswinter. (bb) "Diesmal bleibe ich unter acht Minuten!" Der Ehrgeiz stand dem jungen Lukas Melzer ins Gesicht geschrieben: Zwei Kilometer Laufstrecke lagen vor dem Schüler der achten Klasse. Im letzten Jahr hatte er mehr als acht Minuten gebraucht, denn die Jugenddorf-Christophorusschule (CJD) schickt ihre Schüler jedes Jahr zur Waldlaufmeisterschaft in den Wald. Doch seitdem sind die Beine länger geworden und das Tempo schneller.

Insgesamt machten sich 600 Schüler des CJD mit mehr oder weniger viel Ehrgeiz auf den Weg zum Ennertwald, um hier ihre persönlichen Bestzeiten abzulegen. Wohl dem Sportmuffel, der viele fleißige Klassenkameraden hatte: "Wenn mehr als die Hälfte einer Klasse sich zum Start gemeldet hat, fällt der Unterricht aus", erklärte Sportlehrer Rüdiger Brückmann, die Stoppuhr in der Hand.

Allerdings bedeutete das nicht faules Herumsitzen für die anderen: "Wer nicht selbst läuft, muss wenigstens seine Leute anfeuern."

Gerade bei den Unterstufenklassen war das jedoch kaum nötig: Fast alle Schüler liefen mit, auch wenn sich die Helfer der Sanitäts-AG anschließend um den einen oder anderen Läufer mit Kreislaufproblemen und Atemnot kümmern mussten. "Von der Strecke her drohte aber keine Gefahr: Wir haben bewusst auf starke Steigungen verzichtet, damit niemand stolpern und sich verletzen kann", so Brückmann, der den Lauf gemeinsam mit Rolf Ebel organisiert hatte.

Mit von der Partie war auch Josef Thomas: Der Laufsenior und Gründer der "Laufgemeinschaft Siebengebirge" brachte sich als Streckenposten in die Organisation mit ein. "Es macht einfach großen Spaß, die jungen Leute beim Sport zu unterstützen", erklärte er.

Vor seinen wachsamen Augen mussten die Schüler der Stufen neun bis zwölf die Strecke gleich doppelt laufen, um sich einer größeren Herausforderung zu stellen. Das zahlte sich jedoch nicht nur in einer Steigerung der persönlichen Fitness, sondern auch in klingender Münze aus: So waren alle Schüler angehalten, sich einen persönlichen Sponsor zu suchen und anschließend für jeden gelaufenen Kilometer eine Spendensumme einzufordern. "Das Geld schicken wir dann an die Schule und das Krankenhaus in Indien, das wir schon seit vielen Jahren unterstützen", sagte Ebel.

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