So gesehen: Sissi und das Sofa

Zugegeben, sie sind süß. Sissi und Lucky sind hauptberuflich Katzen in meinem Haushalt. Das Tagwerk der knallroten Tiger besteht aus Mauzen, Mäusejagd, sehnsüchtigem Warten vor dem Kühlschrank (wer kann diesen Augen widerstehen) und Unfug.

Letzterer sorgt meist für Heiterkeit. Aber halt nur meist. Denn der jüngste Streich zeitigte lautstarkes Gezeter der besten aller Ehefrauen. Kaum stand die neue Couchgarnitur als vorweihnachtliches Familiengeschenk im Wohnzimmer, war es Essig mit der Friedensbotschaft aus Bethlehem. Sissis Krallen testeten das neue Sofa aus, Fäden baumelten da, wo sie vorher nicht waren und auch nicht hingehören.

Lucky, sich der Untat seiner geliebten Streit-Gefährtin scheinbar bewusst, ergriff rechtzeitig die Flucht. Dabei hatte er gar nichts verbrochen. Aber sicher ist sicher. Denn eine Schimpfkanonade ist halt nichts für feine Katerohren.

Und Sissi? Die Dame stellte ihre Lauscher auf Durchzug: "Lass den Tür- und Dosenöffner doch sagen, was er will." Recht hatte sie. Denn Groll verraucht schnell, zumal wenn man mit dem seidig-befellten Kopf und Unverständnis ausstrahlenden Augen den Zweibeiner anstubst: "Ist doch nur ein Sofa." Stimmt, und Friede herrscht auch wieder.

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