So gesehen: "Ich geh mal 'was trinken!"

Samstagmittag, brütende Hitze, irgendwo in der Region: Bambini-Fußballspiel, zwei Mal 15 Minuten. Acht Spieler hier, acht Spieler da, 30 Trainer links, 30 Trainer rechts - äh, Verzeihung: 30 Mamas, Papas, Opas, Omas links, 30 rechts.

Die Stimmung ist perfekt. Der Coach hat die Mannschaft der Fünf- und Sechsjährigen bestens taktisch ausgerichtet. "Und vergesst nicht: Das gegnerische Tor ist auf der Seite da drüben."

Und er richtet beschwörend das Wort an seinen Torwart: "Beim Abstoß weit schießen, aber zu unseren und nicht zu den anderen, verstanden?" Verstanden! Aber schwer zu realisieren!

Nach fünf Minuten ruft der Torwart seinem persönlichen Betreuer zu: "Ich geh mal grad 'was trinken". "Oh nein, warte, Du musst im Tor bleiben, ich hole Dir was." Gefahr gebannt.

Unterdessen steht es 3:1 für die Gastgeber und die 30 Trainer der anderen Mannschaft kommentieren lautstark: "Die sind ja auch viel größer, das ist unfair."

Die Spieler interessiert das nicht, sie suchen die Nähe zum Ball. Als sei er ein starker Magnet, richtet er das Stellungsspiel der Jungen alleine auf sich aus. Da kann es schon mal zu Tumulten kommen, in denen die Unterscheidung zwischen dem eigenen Bein und dem des anderen schwer fällt.

Nach 30 Minuten ist Schluss, und der Coach lobt: "Ihr ward klasse. Super gespielt. Aber ihr müsst lernen, das Spiel noch besser zu lesen."

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