So gesehen: Erste Hilfe beim Kadi

Wer steht schon gern vor dem Kadi? Ob Angeklagter, Zeuge oder Prozessbeteiligter - für jeden kann das Geschehen in einem Gericht eine große Belastung darstellen.

Wer steht schon gern vor dem Kadi? Ob Angeklagter, Zeuge oder Prozessbeteiligter - für jeden kann das Geschehen in einem Gericht eine große Belastung darstellen. Nervosität und Stress können sich dabei schnell auf das Herzkreislaufsystem auswirken und schlimmstenfalls zu akuten Notfallsituationen oder gar zum plötzlichen Herztod führen.

Dass das nicht sein muss, meint der Chef des Sinziger Amtsgerichts, Reinhold Hergarten. Deshalb wurde in seinem Haus in Kooperation mit dem Roten Kreuz ein sogenanntes AED-Gerät angeschafft, also ein Automatisierter Externer Defibrillator.

Dieses Maschinchen in der Größe einer Pralinenschachtel analysiert binnen Sekunden die Herztätigkeit, weist die Helfer an, den lebensrettenden Elektroschock zu geben oder gibt weitere Anweisungen zur Hilfeleistung. "Wir hoffen zwar, das Gerät nie benutzen zu müssen", sagt Richter Hergarten. Doch Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. So haben sich denn neben dem Chef auch zwei Justizbeamte am AED ausbilden lassen.

Und auch einen Notfallrucksack gibt's jetzt im Gericht. Das sollte denen ein Vorbild sein, die bisher auf eine solche lebensrettende Ausstattung verzichten. Wie zum Beispiel dem Siegburger Amtsgericht, das nach GA-Recherche keinen Defibrillator hat.

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