Gebühren für nachts landende und startende Maschinen Zwiespältige Reaktionen auf deutliche höhere Kosten

RHEIN-SIEG-KREIS · Flughafen setzt auf die Kostenschraube: Der Vorstoß des Flughafens Köln-Bonn wird in der Region zwiespältig gesehen.

Während die CDU Sankt Augustin in einer Pressemitteilung von einem "Schritt in die richtige Richtung" spricht, sieht Wolfgang Hoffmann von der Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn darin "reine Propaganda, die nichts bewirken wird".

Der Flughafen vergangene hatte Woche mitgeteilt, dass nächtliche Starts und Landungen für Passagiermaschinen im April 2015 teurer werden. Zugleich soll das Gebührensystem Tagesflüge begünstigen. Das heißt zum Beispiel für einen Airbus A319: Die Gebühr kostet ab April am Tag 584 Euro, in der Nacht 884 Euro - macht eine Steigerung von 44 Prozent.

Bereits 2013 hatte Köln/Bonn die Entgelte für Frachtmaschinen in der Nacht um mehr als das Dreifache erhöht. So stieg der Lärmzuschlag von einer MD-11 von 280 auf 925 Euro.

Wolfgang Hoffmann geht das immer noch nicht weit genug. Hoffmann sagt: "Das muss den Fluggesellschaften richtig weh tun, sonst bringen die Gebühren nichts."

Auch die CDU-Bundestagsabgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker aus Siegburg und Karsten Möring aus Köln haben Stellung bezogen. "Wir begrüßen jede Maßnahme, die am Flughafen Köln/Bonn zu weniger Fluglärm, insbesondere in den Nacht- und frühen Morgenstunden führt", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

Allerdings sollten die neuen Gebührensätze nicht nur für Passagier-, sondern auch für Frachtmaschinen gelten, betonten sie. Vor allem laute Frachtflieger wie die MD-11 müssten aus dem Nachtflug verbannt werden.

Nach Angaben des Flughafens gibt es 35.000 Nachtflüge pro Jahr, davon entfallen 13.000 auf Passagiermaschinen.

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