Bürgermeisteramt Wolff ist aus dem Rennen

BAD HONNEF · Nach einem Wahlkrimi bis nach Mitternacht stand das vorläufige Endergebnis zur Bürgermeister-Wahl fest. Otto Neuhoff (parteilos) und Guido Leiwig (SPD) gehen in die Stichwahl um das Bürgermeisteramt.

Verbunden ist es mit einer bitteren Niederlage für die CDU, die zudem ihr Ziel, wie 2009 alle Direktmandate in den 16 Wahlkreisen zu erobern, um zwei Direktmandate verfehlte und diese an die SPD abgeben musste. Unerwarteter noch für viele: CDU-Kandidat Sebastian Wolff schaffte es nicht in die Stichwahl. Mit einer hauchdünnen Mehrheit von absolut 14 Stimmen und 28,87 zu 28,75 Prozent verwies Guido Leiwig (SPD) den 38-jährigen Chef des CDU-Stadtverbandes und der CDU-Ratsfraktion auf Rang drei. Der Spitzenplatz gebührte von Anfang an einem lachenden Dritten: Mit 42,38 Prozent schaffte es der parteilose Otto Neuhoff unangefochten in die Stichwahl.

Somit stehen Neuhoff und Leiwig am Sonntag, 15. Juni, erneut zur Wahl. Die Spannung war greifbar im Bistro XXL, wo Leiwig mit seiner Frau Claudia und vielen SPD-Anhängern am Laptop die Auszählung verfolgte. Ein "Auf und Ab der Gefühle" nannte Leiwig gestern, dass mal er selbst, mal Wolff knapp die Nase vorn hatte. Am Ende stand ein Ergebnis, mit dem er zufrieden sein könne, das aber zunächst etwas "sacken" müsse: "Dass es so eng werden würde, hatte ich nicht gedacht. Unterm Strich ist es top gelaufen", sagte Leiwig. Wie er, so war auch Neuhoff gestern vor allem daran gelegen, seinen Unterstützern und nicht zuletzt den Wählern für das ihm entgegen gebrachte Vertrauen zu danken. "Das war so nicht selbstverständlich", so Polit-Neuling Neuhoff zu Ergebnissen von immer gut über 40 Prozent in den Wahlkreisen. Für die Stichwahl am 15. Juni versprühte der Jurist Zuversicht. "Das größte Risiko sehe ich darin, dass die Leute gar nicht wählen gehen", so Neuhoff.

Wenig überraschend fiel das Fazit von CDU-Kandidat Sebastian Wolff aus. Nach einem "furchtbar nervenaufreibenden" Abend sagte Wolff gestern dem GA: "Natürlich bin ich enttäuscht. Ich habe mich schon in der Stichwahl gesehen." Zu möglichen Konsequenzen aus dem Ergebnis mochte sich Wolff, der andererseits das Mandat in seinem Wahlbezirk 040 gewann und damit erneut direkt in den Rat einziehen kann, noch nicht äußern: Das alles sei zu frisch.

Zunächst gelte es, in den Parteigremien zu beraten. Offen ließ Wolff etwa, ob er erneut als Fraktionschef der größten Fraktion zur Verfügung stehe. "Das muss die Fraktion entscheiden. Und auch ich muss erst einmal verschnaufen und in Ruhe überlegen."

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