Gegen Kindermissbrauch Wander-Mahnmal macht in Königswinter Station

KÖNIGSWINTER · Am 30. September 2001 verschwand der fünfjährige Pascal im Saarbrücker Stadtteil Burbach. Nun wurde auf dem Marktplatz in Königswinter ein Mahnmal für ihn aufgestellt - ein Mahnen auf Zeit. Die weiße Stele der "Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen gegen das Vergessen" bleibt drei Wochen lang in Königswinter.

 Ein Mahnmal in seinem Sinne: Auch Volker Wiedeck von der hannah-Stiftung prangert den Missbrauch von Kindern an.

Ein Mahnmal in seinem Sinne: Auch Volker Wiedeck von der hannah-Stiftung prangert den Missbrauch von Kindern an.

Foto: Melsbach

Der Missbrauch an Pascal und einem weiteren Jungen wurde damals aufgedeckt. Indes: Die Leiche Pascals ist bis heute nicht gefunden worden. "Lieber Pascal, wir beide waren noch so klein, als wir das Allerschlimmste, den Missbrauch an uns Kindern, erleben mussten.

Jetzt lebe ich mit diesen schmerzhaften Erinnerungen, die mich nicht loslassen wollen - und du bist nicht mehr da. Ich bewahre dich in meinem Herzen, dein Freund B. M." steht auf dem Gedenkstein, den Bildhauer Bruno Harich aus Eischeid im Auftrag der Initiative gestaltete. Von Stadt zu Stadt wird die Stele nun transportiert.

Harich berichtete von der gemeinsamen Arbeit mit dem Jungen, der hinter den Initialen "B. M." steht, an dem Denkmal. Sie war Teil einer Therapie. "Mit dem Gedenkstein kann man sicher nicht das Geschehene ungeschehen machen. Wichtig ist mir und meiner Familie mitzuhelfen, dass so etwas nicht wieder passiert", so der Vater von drei Kindern.

Bürgermeister Peter Wirtz begrüßte ausdrücklich den Schulterschluss zwischen der Initiative und der Hannah-Stiftung. Deren Vorsitzender Volker Wiedek sagte: "Dieses Thema macht uns immer wieder sprachlos. Wünschen wir uns, dass viele Menschen hier innehalten." Und Peter Wirtz rief dazu auf, genauer hinzuschauen, wo vielleicht ein Missbrauch vorliegt. Sabine Marx, die stellvertretende Vorsitzende der im Westerwald ansässigen Initiative, dankte dafür, dass das Mahnmal in Königswinter Station machen darf.

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