Interkommunaler Arbeitskreis Wahner Heide (IAWH) Zentralkomitee Wahner Heide

TROISDORF · Alle zwei Wochen können sich Bürger mit Anregungen und Beschwerden an den IAWH wenden.

 Vor dem alten Herrenhaus auf Gut Leidenhausen: Anne Henk-Hollstein und Hans-Gerd Ervens. FOTO: HANS-JOACHIM WIMMEROTH

Vor dem alten Herrenhaus auf Gut Leidenhausen: Anne Henk-Hollstein und Hans-Gerd Ervens. FOTO: HANS-JOACHIM WIMMEROTH

Sein Wappen erinnert an eine Torte mit acht Stücken: Der Interkommunale Arbeitskreis Wahner Heide (IAWH) mit Sitz auf Gut Leidenhausen in Köln-Porz führt auf jedem "Tortenstück" das Wappen jeweils einer Stadt beziehungsweise eines Kreises. Das sind allesamt die Mitglieder dieses bereits 1984 von den Städten Troisdorf, Lohmar, Rösrath, Köln (Stadtbezirk Porz), Siegburg sowie dem Rhein-Sieg-Kreis und Rheinisch-Bergischen Kreis gegründeten Vereins.

"Wir sind sozusagen der Transmissionsriemen zwischen den Wünschen und Interessen der Bürger, der Grundeigentümer und der Kommunen", sagen der stellvertretende Vorsitzende Hans-Gerd Ervens (SPD, Porz) und die Schatzmeisterin Anne Henk-Hollstein (CDU, Porz).

Aber nicht nur Vertreter der Parteien wirken in dem Verein mit. Vorsitzender ist zurzeit Michael Jaeger, Planungsdezernent des Rhein-Sieg-Kreises (RSK), Geschäftsführer ist Bernd Zimmermann, Leiter des Amtes für Natur und Landschaftsschutz des RSK. So wird auf Ausgewogenheit geachtet, und Ervens ergänzt: "Wir arbeiten hier ehrenamtlich und parteipolitisch neutral."

Hauptaufgabe des Vereins war zu Zeiten seiner Gründung zunächst die Vermittlung zwischen dem belgischen Militär, den Anrainern und den Bürgern, etwa als es um Betretungsrechte für das früher ausschließlich militärisch genutzte Gelände ging. Einer der ersten Erfolge war damals ein Betretungsrecht wenigstens an den Wochenenden.

Heute geht es um die Unterstützung einer gemeinsamen Umweltpolitik der Anrainer in Bezug auf die Heide und die Öffentlichkeitsarbeit des IAWH zur Bewusstseinsbildung zum Schutz der wertvollen Heidelandschaft. Die Delegierten des Vereins treffen sich zweimal im Jahr und sollen in ihren Heimatparlamenten Botschafter des IAWH sein. Darum nennt sich der IAWH auch gerne "Heideparlament".

Alle zwei Wochen donnerstags hört sich Ervens die Anregungen oder Beschwerden der Bürger an, im Sommer und Winter jeweils zu unterschiedlichen Zeiten. Da geht es um Herabsetzung der erlaubten Geschwindigkeit auf der Alten Kölner Straße zwischen Troisdorf-Altenrath und Porz-Grengel, um Müllentsorgung an den Parkplätzen.

Oder um Sitzbänke. Die gibt es nicht, weil dann dort auch Papierkörbe aufgestellt werden müssten, was zu erhöhtem Müllaufkommen führen könnte, sagt Ervens. Aber ein Anruf bei den Förstern der Wahner Heide half. Hier und da liegen nun Baumstämme, die zum Verweilen einladen. "Hat den Vorteil", so Henk-Hollstein, "dass die Stämme anders als Metallgitter-Sitzbänke am Porzer Rheinufer nicht als Grill missbraucht werden."

Beim Geld muss der IAWH indes den Gürtel eng schnallen. 17.500 Euro pro Jahr hat Schatzmeisterin Henk-Hollstein zu verwalten, die aus den Beiträgen der Körperschaften (je 2500 Euro) stammen. Dazu kommen geringe Spenden sowie Erlöse etwa aus dem Buchverkauf "Bleimöps und Hudewald". Immerhin kann der Verein eine Verwaltungskraft beschäftigen.

Der IAWH unterstützt auch das Forum Wahner Heide, das als Dachverband der vier Heide-Portale fungiert (Portal Burg Wissem in Troisdorf, Portal Turmhof in Rösrath, Portal Steinhaus in Bergisch Gladbach und Portal Gut Leidenhausen). Weil die Arbeit für die Portale weitgehend abgeschlossen ist, hat sich der IAWH für die Wahlperiode bis Mai 2020 neue Ziele gesetzt.

So kann sich Henk-Hollstein vorstellen, den Verein über weniger Delegierte zu straffen, die Satzung dahingehend zu ändern. Denn derzeit entsenden die Kommunen je sieben Delegierte. Auch eine Verknüpfung mit dem Landschaftsverband Rheinland sei denkbar und wünschenswert, weil die Heide voller Bodendenkmäler stecke. Die gelte es zu finden und kritisch aufzuarbeiten. Aber auch Änderungen am Wegenetz und dessen Ausschilderung werden in der Zukunft auf der Agenda stehen.

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