Männer in Troisdorf mit Totschläger verletzt Zeuge zeigt sich entsetzt über Gewalt am Rotter See

Troisdorf · Am Rotter See in Troisdorf ist am Mittwochabend ein Streit zweier Gruppen eskaliert. Bei der Prügelei soll ein Totschläger zum Einsatz gekommen sein. Zwei Personen wurden verletzt, es gab eine Festnahme.

Rotter See in Troisdorf: Zwei Männer bei Prügelei schwer verletzt
Foto: Ulrich Felsmann

Der Rotter See in Troisdorf ist eigentlich ein weitgehend friedlicher Ort für Erholungssuchende. Was indes am Mittwochabend dort am Badestrand geschehen ist, hat Troisdorfs Stadtsprecher Peter Sonnet so noch nicht erlebt. „Schon gar nicht am Rotter See.“ Mehrere Personen sind dort in einen Streit geraten. Was mit Beleidigungen begann, eskalierte in einen brutalen Angriff, bei dem zwei Personen schwer verletzt wurden.

Gegen 20.30 Uhr wurde die Polizei an den Rotter See gerufen. Nach Angaben der Polizei kam es aus bislang ungeklärten Gründen zu Handgreiflichkeiten zwischen vier bis fünf Personen. Das schilderten Zeugen. Der Streit eskalierte, als einer der Beteiligten, ein 26-Jähriger aus Sankt Augustin, einen Teleskop-Schlagstock zog und auf andere der Gruppe einschlug. Dabei wurden ein 19-Jähriger aus Sankt Augustin und ein 22-Jähriger mit Wohnsitz in Eitorf so schwer verletzt, dass sie mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

Der Täter, der den Schlagstock benutzt hatte, konnte wenig später nach einer sofort eingeleiteten Fahndung gestellt werden. Die Beamten nahmen den 26-Jährigen vorläufig fest. Den Teleskop-Schlagstock hatte er laut Polizei nicht mehr bei sich. Ein Atemalkoholtest ergab rund 1,3 Promille.  Er kam in die Ausnüchterungszelle. In der anschließenden Vernehmung räumte der Sankt Augustiner die Tat ein. Der Mann kam am Donnerstag wieder auf freien Fuß, da keine Haftgründe vorlagen. Er muss sich nun in einem Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Ein Zeuge, der sich beim GA meldete, zeigte sich entsetzt über die Brutalität, mit der der Schläger inmitten anderer Gruppen und Familien am Badestrand vorgegangen ist. „Der Strand war sehr belebt, und viele mussten mit ansehen, wie schwer das blutüberströmte Opfer verletzt wurde“, berichtete der Zeuge, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.

Nach seiner Schilderung entwickelte sich der Streit in einer rund 20 Personen großen Gruppe junger Männer. Zwar hätten einige aus der Gruppe versucht, die Situation zu beruhigen. „Aber leider ohne Erfolg“, so der Zeuge. „Dass so etwas an diesem schönen Ort vor den Augen von Kindern passiert, hat mich zutiefst erschreckt und geht gar nicht.“ Sonnet geht davon aus, dass es in den kommenden Wochen noch mehr Betrieb am Rotter See geben wird. „Wenn das Wetter so bleibt.“

Das liege unter anderem auch daran, dass die Freibäder wegen der Corona-Pandemie nur eingeschränkt (Siegburg) bis gar nicht (Sankt Augustin, Troisdorf) geöffnet hätten. Überdies würden viele Badegäste aus Köln den Rotter See als Ausflugsziel ansteuern. Die Stadt will laut Sonnet nun ihre Präsenz am Rotter See  erhöhen. „Dabei werden wir sie natürlich auch im Rahmen der Ordnungspartnerschaft unterstützen“, sagte Burkhard Rick, Sprecher bei der Kreispolizeibehörde.

Wenngleich der Rotter See schon zu den überwachungsintensiven Bereichen gehöre. In Kooperation mit dem Ordnungsamt seien die Beamten dort seit Jahresbeginn 67 Stunden auf Streife gewesen. „Der Rotter See ist aber kein Kriminalitätsschwerpunkt“, sagte Rick.

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