Überfall auf Tankstelle in Troisdorf Räuber trägt Maske von Star Wars

Troisdorf/Bonn · Die Bonner Staatsanwaltschaft klagt einen 20-jährigen Troisdorfer an. Er soll bei einem Raubüberfall auf eine Tankstelle Schmiere gestanden haben. Einer der Täter trug eine Star-Wars-Maske.

 Mit einer Maske von Darth Maul war einer der Täter maskiert.

Mit einer Maske von Darth Maul war einer der Täter maskiert.

Foto: picture alliance/dpa

Es war ein furchteinflößender Anblick, der sich dem Kassierer einer Tankstelle in Troisdorf am Abend des 3. November vergangenen Jahres bot: Zwei maskierte Männer betraten den Raum, und einer von ihnen trug die Maske von Darth Maul, dem Bösewicht aus der „Star Wars“-Filmreihe, der schon in der ersten Episode auf drastische Weise sein Leben verliert. Der andere Täter trug eine Sturmhaube.

Die beiden waren nicht allein gekommen: Draußen vor der Tür stand ein Komplize Schmiere. Und als dieser Dritte muss sich demnächst ein 20-jähriger Troisdorfer vor dem Siegburger Jugendschöffengericht verantworten: Die Bonner Staatsanwaltschaft hat auch ihn wegen schweren Raubes angeklagt.

Der 20-Jährige wird allein auf der Anklagebank vor dem Siegburger Amtsgericht sitzen. Denn seine beiden mutmaßlichen Komplizen waren zur Tatzeit ebenfalls noch keine 21 Jahre alt und müssen sich – wie vom Gesetz bei Jugendlichen und Heranwachsenden vorgesehen – vor Jugendstrafgerichten ihrer Wohnorte verantworten.

Wie Staatsanwaltschaftssprecher Sebastian Buß mitteilte, wird dem Troisdorfer Mittäterschaft an dem schweren Raub vorgeworfen, der laut Anklage so ablief: Während der 20-Jährige Wache schob, bedrohten seine Komplizen den Kassierer mit ungeladenen Schreckschusspistolen, nahmen fünf Packungen Zigaretten an sich und forderten das Geld aus der Kasse. Und der als Darth Maul auftretende Täter drohte dem Kassierer laut Anklage: „Mach schneller, sonst erschieße ich dich.“ Dann flüchteten sie mit 600 Euro Beute.

Doch der 23-jährige Kassierer ergab sich nicht in sein Schicksal. Er verfolgte die Täter, erwischte den mit der Sturmhaube, fixierte ihn am Boden und übergab ihn der Polizei. Die wertete dessen Handydaten aus und kam auf die Komplizen. Der Troisdorfer wurde noch am Tatabend gefasst und wanderte in U-Haft. Wie sich herausstellte, lief gegen ihn bereits ein Verfahren wegen schwerer räuberischer Erpressung. Dafür wurde er am 19. Januar zu drei Jahren Jugendstrafe verurteilt. Nun droht ihm eine weitere Strafe.

Staatsanwalt Buß zufolge schieben sich die drei mutmaßlichen Räuber nun gegenseitig die Schuld in die Schuhe.

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