Umweltschutz in der Region Mittelständler gründen Netzwerk

Troisdorf · „Viele Unternehmen haben die gleichen Probleme: Sie generieren zum Beispiel im Produktionsprozess überschüssige Wärme und fragen sich nun, wie sie die möglichst effizient nutzen können“, fasst Michael Behr eines der zentralen Ergebnisse der ersten Sitzung des Energieeffizienz-Netzwerks Bonn/Rhein-Sieg zusammen.

 Erfahrungsaustausch beim Troisdorfer Maschinenbauer Reifenhäuser.

Erfahrungsaustausch beim Troisdorfer Maschinenbauer Reifenhäuser.

Foto: Leif Kubik

Abwärmenutzung sei neben der Umrüstung auf moderne LED-Technik bei der Beleuchtung eines der wichtigsten Ziele der beteiligten Unternehmen, so der Moderator des Bundesverbands der Energie-Abnehmer VEA. Auf dessen Initiative und in Kooperation mit der IHK haben sich elf Unternehmen aus der Region zu dem Netzwerk zusammengeschlossen, um sich ab sofort regelmäßig in Fragen der Energieeffizienz untereinander auszutauschen.

Führende Verbände der Wirtschaft und die Bundesregierung hatten im Dezember 2014 eine Vereinbarung zur Gründung von 500 solcher Energieeffizienz-Netzwerke bis zum Jahr 2020 unterzeichnet. Das Ziel: Über alle Netzwerke zusammen sollen zirka fünf Millionen Tonnen an Treibhausgasen eingespart werden.

Das regionale Kick-off-Meeting fand am Donnerstag im frisch kernsanierten Verwaltungsgebäude des Maschinenbauers Reifenhäuser in Troisdorf-Spich statt: „Wir sind bereits seit einigen Jahren Mitglied in der VEA und lassen uns in Sachen Energieeinkauf beraten. Da lag es nahe, unseren Hut in den Ring zu werfen und die anderen Netzwerkteilnehmer in unseren Räumen zur ersten Sitzung zu begrüßen“, erläuterte Frank Smok am Rande der Veranstaltung.

„Wir stehen ja hier in unserem 1974 gebauten Verwaltungsgebäude, das wir im Rahmen einer Revitalisierung in den letzten beiden Jahren energetisch auf den neuesten Stand gebracht haben“, so der Leiter des Gebäudemanagements des Unternehmens. Zuvor habe es dort eine getrennte Klima- und Heizungsanlage gegeben – jetzt verfüge man mit der Kombination aus Blockheizwerk und Absorptionskältemaschinen über ein viel effizienteres Verfahren.

Alle Teilnehmer waren entweder wie Smok, der auch für Arbeitssicherheit und Umweltschutz zuständig ist, vom Fach oder der Geschäftsführer machte das Thema zur Chefsache und nahm gleich selber an dem Treffen teil. Zunächst wurden den gesamten Vormittag bei einem Brainstorming die relevanten Themen identifiziert, bevor es während eines Rundgangs über das Firmengelände Gelegenheit gab, sich anhand der 2012 sanierten Energiezentrale aus erster Hand über bereits realisierte Einsparpotenziale zu informieren.

Bei dem nächsten Treffen im Warmwalzwerk Königswinter wird sich dann im Juni alles um effiziente Verfahren zur Wärmerückgewinnung drehen.

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