Verbindung Melanbogenbrücke in Troisdorf für Radfahrer zu gefährlich

TROISDORF · Sie ist die einzige Verbindung zwischen Sankt Augustin und Troisdorf, für Fahrradfahrer aber überaus gefährlich. Sie fühlen sich auf der Melanbogenbrücke von Autos bedrängt. Der ADFC fordert daher mehr Schutz für Radfahrer.

 Radfahrer fühlen sich laut ADFC durch starken Autoverkehr ständig gefährdet.

Radfahrer fühlen sich laut ADFC durch starken Autoverkehr ständig gefährdet.

Foto: Paul Kieras

„Die Umsetzung von Maßnahmen ist dringend geboten, wir fordern daher alle Verantwortlichen mit Nachdruck zum Handeln auf.“ Mit diesen Worten wandte sich Peter Lorscheid, verkehrspolitischer Sprecher für den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, an die Stadtverwaltungen von Troisdorf und Sankt Augustin, an den Rhein-Sieg-Kreis, die Kreispolizeibehörde sowie an den Landesbetrieb Straßenbau.

Sein Appell bezog sich darauf, das Sicherheitsrisiko für Radfahrer auf der Melanbogenbrücke zu entschärfen und sofort geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Bei einem Pressetermin vor Ort am vergangenen Freitag demonstrierten Mitglieder seines Vereins, wie gefährlich die Nutzung der Brücke für Radfahrer ist. Diese stellt für sie die einzige mögliche Verbindung zwischen den Städten Troisdorf und Sankt Augustin dar, der Radverkehr ist nur auf der Fahrbahn gestattet, die Fußwege auf der Brücke lassen eine Nutzung durch Radfahrer wegen ihrer geringen Breite nicht zu.

Trotzdem hält sich kaum ein Radler an die Vorschrift. „Viele Fahrradfahrer empfinden die Nutzung der Fahrbahn angesichts des dichten Autoverkehrs und der geringen Fahrbahnbreite auf der Brücke als sehr gefährlich. Es kommt immer wieder zu Überholvorgängen, bei denen Radler mit äußerst geringem Abstand überholt beziehungsweise bedrängt werden“, berichtete Lorscheid. Andererseits seien Autofahrer der irrtümlichen Meinung, Radler gehörten nicht auf die Fahrbahn.

Schilder und Tempo 30 könnten helfen

„Dieser Irrtum wird dadurch begünstigt, dass sich vor und hinter der Brücke jeweils benutzerpflichtige Radwege befinden“, so der verkehrspolitische Sprecher. Daher hatte der ADFC bereits Anfang Dezember die zuständigen Verwaltungen mit der Bitte angeschrieben, auf der Melanbogenbrücke für mehr Sicherheit zu sorgen und gleich Vorschläge dazu mitgeschickt.

Die sehen unter anderem Fahrrad-Piktogramme auf der Fahrbahn, Tempo 30 und durch eine durchgezogene Linie die Unterbindung der gefährlichen Überholmanöver vor, wie Lorscheid erklärte. Nach seinen Worten habe die Stadt Troisdorf daraufhin geantwortet, sie sei bereits in Abstimmung mit der Kreisverwaltung und die vom ADFC vorgeschlagenen Maßnahmen seien Bestandteil dieser Absprache. „Nur ist bis heute, vier Monate später, immer noch nichts passiert“, ärgert sich Lorscheid. Daher hat er nach eigenen Angaben vergangene Woche erneut ein Schreiben an die Verantwortlichen mit der dringenden Aufforderung zum Handeln geschickt.

Da die Melanbogenbrücke voraussichtlich erst in zwei Jahren abgerissen und neu gebaut werden soll, befürchtet Lorscheid, dass die derzeitige Situation bis dahin andauern könnte. Er vertraut aber auf eine rasche Umsetzung der ADFC-Vorschläge durch die zuständigen Behörden.

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