Literatur in Altenrath Die Wahner Heide inspiriert den Troisdorfer zum Krimi

TROISDORF · Heribert Weishaupt lässt in „Blutrot ist die Heide“ morden und verschleppen. Seine Bücher enthalten viel Lokalkolorit.

 Der Autor Heribert Weishaupt in Altenrath mit seinem Krimi „Blutrot ist die Heide“.

Der Autor Heribert Weishaupt in Altenrath mit seinem Krimi „Blutrot ist die Heide“.

Foto: Hanjo Wimmeroth

Spontaner geht es kaum: Ein Freund schleppte vor sechs Jahren den inzwischen 67-jährigen Heribert Weishaupt nach Niederkassel zu einer Lesung. Die war derart anregend, dass Weishaupt am nächsten Abend zur Feder griff und eine erste Kurzgeschichte zu Papier brachte. „20 Seiten waren das“, sagt Weishaupt, der pensionierte Sozialversicherungsfachmann, lachend. „Und meine Frau Margit sagte damals, das hast Du nicht selbst geschrieben.“ Derart motiviert gab er sich dann daran, mehr zu schreiben. Ein erster Krimi entstand mit Tatort Sieglarer See. Der liegt nicht weit von Weishaupts Wohnort Friedrich-Wilhelms-Hütte entfernt. Und weil dieser Krimi schon ziemlich schnell verkauft war, entschloss sich Weishaupt, dieses Genre weiter zu bedienen.

Beim Joggen in der Wahner Heide kam ihm dann die Inspiration für den Heidekrimi. Sandkuhlen und alte Bunker an der großen Querschneise zwischen Troisdorf und Altenrath, die alten belgischen Kasernen, der Parkplatz am Altenrather „Jägerhof“: „Plötzlich ist die Geschichte da, so im Groben zumindest“, erklärt Weishaupt, wie er zu seinem Thema gekommen ist.

So greift der Mann, der seit mehr als 30 Jahren in der Aggerstadt lebt, auch tief ins Lokalkolorit. Da kommen Schüler der Realschule Heimbachstraße ebenso vor wie Belgier, die in der Heide stationiert waren und in Altenrath lebten beziehungsweise leben. Ein Kommissar mit Alkoholproblemen kommt indes nicht aus dem Heidedorf, sondern aus Bonn. Da betrinken und bekiffen sich Abschlussschüler der Realschule und vergewaltigen eine Mitschülerin auf dem Spielplatz an der Burg Wissem.

Das allerdings 20 Jahre vor den Morden, denn neben einer Leiche im Sand wird einen Tag später auch noch eine an einem Hochsitz gefunden.

Drei Handlungsstränge habe er in seinen Roman eingebaut, erzählt Weishaupt. Handlungen, die vor 20 Jahren spielen, etwas in der Jetztzeit, und ein behinderter Junge kommt auch vor. „So ein Heimatkrimi schafft eine hohe Identifikation der Leser mit dem Geschehen“, ist der Autor überzeugt. Das habe er schon bei seinem ersten Werk gemerkt. Da sei er häufig von Lesern angesprochen worden, „Du, wir waren mal wieder am Tatort“, wenn sie am Sieglarer See spazieren waren.

So gesehen, wird die Wahner Heide vielleicht auch wieder ein paar Besucher mehr bekommen. Aber sie wird’s verkraften.

Mittlerweile hat Weishaupt einen dritten Krimi geschrieben. „Herbstnebel“ heißt der und spielt auf Burg Blankenberg, auf Burg Windeck, und viele Spuren zweier Morde führen nach Troisdorf. Wo dann auch noch ein dritter Mord passiert – an der Burg Wissem.

Die Bücher von Heribert Weishaupt erscheinen im Verlag ratio-books Lohmar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort