Hund Sima Der Helfer des behinderten Jungen Tivon aus Troisdorf benötigt dringend eine Ausbildung

TROISDORF · Tivon sitzt auf einer Decke. Neben ihm steht sein Freund Sima, ein junger Collie, der fast größer ist als er. Zusammen spielen sie im Garten der Familie Winter. Vor die Tür darf Tivon mit Sima allerdings nicht. Dafür fehlt dem Tier eine Ausbildung zum Blindenführhund.

 Ein starkes Team: Der neunjährige Tivon und sein Hund Sima.

Ein starkes Team: Der neunjährige Tivon und sein Hund Sima.

Foto: Holger Arndt

Tivon ist neun Jahre alt. Er wurde mit einem Down-Syndrom geboren und hat seit zwei Jahren einen künstlichen Darmausgang. Zusätzlich schränkt ihn eine starke Sehbehinderung ein. "Sobald wir vor die Tür gehen, muss ich meinen Sohn an die Hand nehmen. Bordsteinkanten und Unebenheiten der Straße kann er leider nicht erkennen", erzählt Claudia Winter, Tivons Mutter.

Hätte der Collie eine entsprechende Ausbildung, wäre es Tivon möglich, mit ihm eingeübte Wege selbst zu bewältigen. Durch einen Griff auf Simas Rücken könnte sein tierischer Freund ihm dann als Gehhilfe dienen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Die Familie zog erst im Mai dieses Jahres aus Meldorf in Schleswig-Holstein nach Troisdorf. Ein Bekannter der Winters, der Assistenzhunde ausbildet, schenkte Tivon zum letzten Weihnachtsfest den damals drei Monate alten Sima. "Eigentlich hätte die Ausbildung zum Behindertenbegleithund dort durchgeführt werden sollen", so Winter.

Da ihr Heimatort allerdings rund 650 Kilometer entfernt ist, muss die Familie nun eine andere Blindenführhund-Schule suchen. Und das zeitnah, denn Sima ist bereits 13 Monate alt und ein Ausbildungsbeginn nur ungefähr bis zum 18. Lebensmonat möglich. Mit einer Vergünstigung der Ausbildungskosten, die sie bei ihrem Bekannten bekommen hätten, können sie anderswo nicht rechnen.

Die Ausbildung, die je nach Lernfähigkeit des Hundes ein halbes bis ein Jahr dauert, kostet zwischen 18.000 und 25.000 Euro. Geld, das die Familie nicht hat. "Aufgrund der schweren Behinderung meines Sohnes und des enormen täglichen Pflegebedarfs kann ich keinen Job annehmen.

Als Lebensunterhalt für meinen Mann, meine vier Kinder und mich bleibt nur das Gehalt meines Mannes", so Claudia Winter. Um die Summe trotzdem zusammenzubekommen, hofft die Familie auf Spenden. Dafür hat sie ein Treuhandkonto eingerichtet.

Wer sich an die Familie Winter wenden möchte, kann dies per E-Mail an winterkinder4@t-online.de tun.

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