Mord an Pony "Mario" Bewährung wird überprüft

TROISDORF · Die 19-Jährige aus Troisdorf, die das ehemalige Zirkuspony "Mario" getötet und zerstückelt haben soll, wird möglicherweise vorerst nicht aus der Haft freikommen. Die Staatsanwaltschaft Krefeld hat beim Amtsgericht Siegburg einen Antrag auf Widerruf der Bewährung gestellt.

Das bestätigte Staatsanwältin Anna Stelmaszczyk. Folgt das Amtsgericht Siegburg dem Antrag, wird die Tatverdächtige aus der Untersuchungshaft in den Jugendstrafvollzug überführt. Die mutmaßliche Täterin war im Dezember 2013 vom Jugendschöffengericht in Krefeld zu einer einjährigen Jugendstrafe verurteilt worden, die auf zwei Jahre Bewährung ausgesetzt ist. Sie hatte mehrere Tiere misshandelt und getötet.

Die damals 17-Jährige hatte im Mai 2013 auf einem Kinderbauernhof in Krefeld einem Schaf den Kopf abgeschnitten und wenig später zwei Pferde auf einer Weide verletzt. Im Juni darauf köpfte sie das Shetland-Pony "Simbad" und warf den Skalp des Tieres dessen Besitzer vor die Tür. Ein weiteres Pony überlebte wenige Tage später sechs Messerstiche. Zuletzt tötete sie im August 2013 einen weiteren Schafbock.

In der Nacht zum 31. Mai 2015 soll sie einen Pferdeunterstand in Troisdorf angezündet und das Pony "Mario" anschließend getötet haben. Die junge Frau soll in Troisdorf auch durch vergleichbare Taten aufgefallen sein. "Wir bekommen viele Hinweise auf weitere Misshandlungen von Tieren", sagte Oberstaatsanwalt Robin Faßbender von der Bonner Staatsanwaltschaft. Für weitere Taten habe man bisher aber noch keine tragfähigen Beweise. Zu ihrem Motiv hat sich die 19-Jährige bisher noch nicht geäußert. Laut Faßbender wird sie derzeit von Gutachtern psychologisch untersucht.

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