Geding der Fischerei-Bruderschaft Bergheim Aufnahme ins NRW-Kulturerbe

VON HANS-J WIMMEROTH · Wenn Vereine sich alljährlich versammeln, heißt das für gewöhnlich Jahreshauptversammlung. Nicht so bei der Fischerei-Bruderschaft zu Bergheim an der Sieg.

Deren Mitglieder trafen sich am Samstag in der Siegauenhalle zum Geding. Und zwar zum 1028sten Geding, denn die Bruderschaft besteht bereits seit 987.

Neben den üblichen Tagesordnungspunkten, die zu einer Jahreshauptversammlung gehören, konnte der Erste Brudermeister Günter Engels über die Aufnahme der Bruderschaft in das immaterielle Kulturgut Nordrhein-Westfalens berichten.

Ursprünglich hatte die Bruderschaft versucht, ins Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen zu werden. Dort reichte es indes zwar für einen dritten Platz, aber nicht für eine Aufnahme. Aber das Land NRW hält etwas ähnliches vor, nämlich das NRW-Kulturerbe.

"Regional verankerte Bräuche, traditionelle Handwerkstechniken, bestimmte Lied- und Musiktraditionen sowie Tänze prägen neben vielen anderen Kulturformen das reiche Kulturland Nordrhein-Westfalen. Kurz sind das die "lebendigen Traditionen".

Auf die Initiative insbesondere asiatischer und afrikanischer Staaten hin hat die Unesco dies mit dem Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes anerkannt, das am 10. Juli 2013 in Deutschland in Kraft getreten ist.

Ein wesentlicher Bestandteil des Übereinkommens ist die Einrichtung nationaler Inventare für die immateriellen Kulturgüter der Signatarstaaten. Nordrhein-Westfalen hat aufgrund der Vielfalt seines kulturellen Lebens zudem ein 'Inventar des immateriellen Kulturerbes von Nordrhein-Westfalen' eingerichtet", heißt es auf der Internetseite des Kultusministeriums.

Mit dem Fischerei-Museum, dem Netzestricken und der Korbmacherei erhält die Fischerei-Bruderschaft solche wertvollen Traditionen. Und weil dazu auch immer aktive Menschen gehören, ernannte die Bruderschaft Waltraud Böhm und Dirk Orthmann vom Vorstand des Fördervereins des Museums zu Ehrenmitgliedern.

Aufgenommen wurde auch Daniel Schell als neues Mitglied der Bruderschaft. Und am Sonntag, 21. Juni, wird im und ums Fischereimuseum die Aufnahme in das immaterielle Kulturerbe gefeiert.

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