Siebengebirgsmuseum in Königswinter Stadt und Heimatverein schließen neuen Vertrag

Königswinter · Mit einem siebenseitigen Vertrag haben der Heimatverein Siebengebirge und die Stadt Königswinter ihre gemeinsame Arbeit für das Siebengebirgsmuseum neu geregelt.

 Vertragsunterzeichnung: Peter Krämer vom Heimatverein (2.v.l.) und Bürgermeister Peter Wirtz (2.v.r.) im Siebengebirgsmuseum.

Vertragsunterzeichnung: Peter Krämer vom Heimatverein (2.v.l.) und Bürgermeister Peter Wirtz (2.v.r.) im Siebengebirgsmuseum.

Foto: Frank Homann

Bürgermeister Peter Wirtz und der Vorsitzende des Heimatvereins, Peter Krämer, unterzeichneten das Schriftstück im Foyer des Gebäudes an der Kellerstraße.

Die Stadt und der Heimatverein hatten zuletzt am 12. Juni 1984 einen Vertrag schlossen, mit dem das Museum in die Trägerschaft der Kommune überging und der unter anderem auch zur Beschäftigung eines hauptamtlichen Museumsleiters führte. Den Erweiterungsbau gab es damals noch nicht. Mit dem 3,5 Millionen Euro teuren Projekt, das 2011 abgeschlossen wurde, ist das Regionalmuseum mit dem Schwerpunkt Rheinromantik in eine andere Kategorie aufgestiegen, auch wenn die rund 10.000 Besucher pro Jahr die hohen Erwartungen bisher noch nicht erfüllt haben.

Die Partner haben den Vertrag nicht nur formal, sondern auch inhaltlich angepasst. 1984 gab es in Königswinter noch einen ehrenamtlichen Bürgermeister und einen Stadtdirektor, der damals an der Spitze der Verwaltung stand.

Heute erfüllt Peter Wirtz beide Aufgaben in Personalunion. Im Museumsbeirat, der bis zur Kommunalwahl 2014 ein politisch besetztes Gremium war, sitzen heute nur noch Verwaltung und Museumsleitung, was die Ausstellungsplanung nach Einschätzung der Experten flexibler macht. Vor allem wurden jedoch die Nutzungsrechte an den Museumsgebäuden auf den aktuellen Stand gebracht.

„Ich freue mich, den neuen Vertrag unterschreiben zu können“, sagte Bürgermeister Peter Wirtz. Er sei Ausdruck einer „gelebten Partnerschaft“. Peter Krämer betonte, dass der Vertrag zu 99 Prozent die Handschrift von Bibliotheksleiter Elmar Heinen trage. Der 88-jährige Heinen, der seit 1974 die heute 9.000 Bände zählende Bibliothek leitet, erinnerte daran, dass das Archiv so alt wie der am 12. Januar 1926 gegründete Heimatverein, das Museum und die Kooperation mit der Stadt sei. In den Anfangsjahren hatte sich die Bibliothek in zwei Räumen im Volkswohlgebäude am Palastweiher befunden.

1934 erwarb der Verein dann das Gebäude zwischen Kellerstraße und Klotzstraße. Zwei Jahre später übernahm die Stadt die Trägerschaft und die Eigentumsrechte an Gebäude und Sammlung. Nach dem Krieg entbrannte ein Streit, ob die Übertragung eine NS-Zwangsmaßnahme gewesen sei. 1952 wurde der Zwist beigelegt.

Der Verein erhielt durch einen Vergleich seine Sammlung zurück und stellte sie der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung, die Stadt behielt das Gebäude. Nach der dritten und umfangreichsten Erweiterung im Jahr 2011 befindet sich die Bibliothek im ersten Geschoss des Hauses an der Kellerstraße. Im zweiten Stock ist das Bild- und Textarchiv beheimatet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort