"Rhein-Sieg-Börse" in Siegburg Zurück zur Natur

SIEGBURG · Der Rhein-Sieg-Kreis soll interessanter werden - für Touristen wie für Tagungsgäste. Mit diesem Ziel haben sich am Samstag mehr als 40 regionale Aussteller aus Hotellerie, Gastronomie, Kongress-, Kultur- und Freizeitbereich zur nunmehr zweiten "Rhein-Sieg-Börse" in der Rhein-Sieg-Halle zusammengetan.

 Natur pur: Wanderer genießen den Blick auf die Wahnbachtalsperre.

Natur pur: Wanderer genießen den Blick auf die Wahnbachtalsperre.

Foto: Arndt

An ihren Ständen präsentierten sie sich und ihre Produkte rund 120 Fachbesuchern aus den Bereichen Touristik, Tagung und Kongress. Um das touristische Angebot sowie das Tagungspotenzial des Kreises bekannter zu machen und zugleich um die regionale Stärke in Kombination mit Angeboten aus Bonn herauszustellen.

Landrat Sebastian Schuster erklärte bei einem Rundgang durch die Halle, der Kreis habe sich - wie alle Städte, Kreise und Kammern in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf - der Initiative "Metropolregion Rheinland" angeschlossen, bei der die Stadt Bonn im Bereich "Standortmarketing" federführend sei. Ziel dieser Initiative ist es, die bereits vorhandenen starken Strukturen im Rheinland zu verbessern und von außen wahrnehmbarer zu machen. "Neben seinen freizeit- und aktivitätsorientierten touristischen Produkten präsentiert sich der Rhein-Sieg-Kreis zunehmend auch als attraktiver Standort für Tagungen und Kongresse", so Schuster.

Unter dem Motto "Tagen im Grünen" gebe es eine Vielzahl von außergewöhnlichen Tagungsorten, die laut Schuster " eine echte Alternative zu den üblichen großstädtischen Angeboten darstellen, wie beispielsweise der Petersberg, Schloss Drachenburg, das Alanus Werkhaus oder die Burg Heimerzheim." Er warb für die vier touristischen Teilregionen Naturpark Siebengebirge, Naturregion Sieg, bergischer Rhein-Sieg-Kreis sowie die Region Rhein-Voreifel.

Einen Trend "ab ins Grüne" hat auch Helga Trimborn, Vorsitzende des Touristikvereins "Bergisch hoch 4", die selbst über die große Nachfrage an ihrem Stand überrascht war, festgestellt. "Wenn Besucher nach Köln oder Bonn kommen, dann wollen sie auch etwas von der Region sehen, das Umland kennenlernen, regional essen, die Natur erleben und etwas unternehmen", zog sie ein Zwischenfazit nach etlichen Gesprächen im Zehn-Minuten-Takt. Das sei für Touristen "das Salz in der Suppe". Der Rhein-Sieg-Kreis ist ihrer Ansicht nach der eigentliche "Grüngürtel von Köln" und aufgrund der guten Verkehrsanbindung ideal für einen Kurztrip oder Tagesausflug.

Die zentrale Lage der Region "mitten in Europa" biete auch internationalen Besuchern durch ihre Anbindung zu den Flughäfen Köln/Bonn und Frankfurt, zwei ICE-Bahnhöfen, durch die gute städtische Infrastruktur und kurze Wege innerhalb der Region große Vorteile, erklärte Udo Schäfer, Geschäftsführer der Tourismus & Congress GmbH Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler, die Organisator der Börse war. Speziell für Siegburg machte sich der Direktor der Rhein-Sieg-Halle, Frank Baake, stark.

Die für die Stadt "kennzeichnende Kombination aus Raumangebot, Hotels, städtischem Charme und Erreichbarkeit" habe "eine eigene Qualität". Gerade bei der für Kongresse entscheidenden Frage der Erreichbarkeit, sei die Kreisstadt kaum zu schlagen. "Besucher sind binnen einer Stunde von Frankfurt, Essen oder Aachen am Tagungsort", erklärte er.

Wie kann man die Region noch attraktiver machen?

Christoph Kappes, 45, Erlebnisgastronom, Lohmar

"Ich glaube, alle Beteiligten müssen sich noch enger vernetzen, damit wir hier bei uns ein Alleinstellungsmerkmal und eine Wiedererkennung schaffen. Und wir müssen alle zusammen immer wieder neue Ideen entwickeln. Nicht nur einzeln, sondern als Region."

Ilonka Vorholz, 51, Angestellte, Troisdorf

"Im Wellnessbereich gibt es meiner Meinung nach nicht genug Angebote wie in den Hotels der Großstädte. Touristen wollen abends nicht noch einmal raus. Mit einem erweiterten Angebot würden auch die Häuser in kleineren Gemeinden mehr Beachtung finden."

Thomas Hirner, 50, Eventmanager, Freiburg

"Die Rheinländer sind authentisch, nahbar und offen. Ich habe nur freundliche Menschen getroffen und ihre Art als sehr angenehm empfunden. Dieses Urtümliche in Verbindung mit der Natur ist etwas Besonderes und sollte mehr herausgestellt werden."

Throdis Lepak, 56, Eventmanagerin, Hamburg

"Man sollte mehr Räume mit Atmosphäre schaffen. Die Hallen in Troisdorf und Siegburg beispielsweise sind eher funktional. Aber es reicht heute nicht mehr, ein Viereck zu bauen und mit Technik zu füllen. Man verkauft ja immer auch ein besonderes Gefühl."

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