Ausstellung im Siegburger Pumpwerk Zipora Rafaelov erhält den Rheinischen Kunstpreis

SIEGBURG · Sie sind "dreidimensional, plastisch und dennoch nicht zu greifen". Landrat Sebastian Schuster wählte gestern ein Zitat aus einem Ausstellungskatalog, um Zipora Rafaelovs Objekte zu beschreiben.

 Nur erahnen lässt sich die faszinierende Wirkung der filigranen Arbeiten von Kunstpreisträgerin Zipora Rafaelov auf einem Foto.

Nur erahnen lässt sich die faszinierende Wirkung der filigranen Arbeiten von Kunstpreisträgerin Zipora Rafaelov auf einem Foto.

Foto: Paul Kieras

Die in Israel geborene und seit 30 Jahren in Düsseldorf lebende Künstlerin ist die neue Trägerin des Rheinischen Kunstpreises. Schuster überreichte ihr die Urkunde und eröffnete gemeinsam mit Gabriele Uelsberg, Direktorin des LVR-Landesmuseums, die Ausstellung von Zipara Rafaelov im Pumpwerk des Kunstvereins für den Rhein-Sieg-Kreis. Im Frühjahr 2016 ist eine Ausstellung im Landesmuseum in Bonn geplant.

Rafaelov sei aufgrund ihrer unverwechselbaren Bildsprache, in der sie skulpturale und grafische Elemente miteinander in Beziehung setze und diese zum Teil in große Rauminstallationen umsetze, bekannt geworden, begründet die Jury, warum sie die Künstlerin unter 378 Bewerbungen um den mit 20.000 Euro dotierten Preis ausgewählt hat.

Wörtlich heißt es: "Die Bildsprache von Zipora Rafaelov bedient sich keiner Mode, sondern ist ganz individuell aus ihrer künstlerischen Position heraus entwickelt. Sie zeigt damit eine ungewöhnliche Selbstständigkeit und Unverwechselbarkeit. In vielen Ausstellungen im In- und Ausland hat Zipora Rafaelov immer wieder in beeindruckender Weise Ausstellungsräume zu Bühnenbildern von Licht und Schatten gewandelt und für jede Ausstellung einen neuen und eigenen Charakter gewonnen."

Gabriele Uelsberg beschrieb die Künstlerin in ihrer Laudatio als eine "Formgestalterin", deren Werken Zeichnungen zugrunde lägen, aus denen heraus sie Objekte - Dinge des täglichen Gebrauchs wie Tiere, Spielzeuge, Musikinstrumente und anderes - formt und kombiniert und zwar "auf der Fläche wie im Raum".

Die Kombination lasse eine Unzahl von Geschichten lebendig werden, so die Juroren. Die Arbeiten, fast ausschließlich in Weiß, ganz selten in Schwarz, leben von Licht und Schatten. Sie sind laut Uelsberg von einer "besonderen Schlichtheit" sowie Leichtigkeit und so filigran, dass es unmöglich sei, sie "in einen Katalog zu pressen". Die Künstlerin selbst hat bei einer Bewerbung einmal geschrieben, ihre Kunst könne man auf Fotos nicht erkennen. Der Rheinische Kunstpreis wird seit 2002 alle zwei Jahre vom Rhein-Sieg-Kreis in Kooperation mit dem Landesmuseum Bonn verliehen.

Die Arbeiten von Zipora Rafaelov sind bis einschließlich 6. Februar im Pumpwerk, Bonner Straße 65, Siegburg, zu sehen. Besichtigungstermine können unter Tel. 02241/971420 vereinbart werden. Mehr Informationen auf: www.kunstverein-rheinsieg.de.

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