Siegburger Kunstkaufhaus Zahlreiche Werke wechselten den Besitzer

SIEGBURG · Zufrieden waren sie, die Künstler, die beim siebten Siegburger Kunstkaufhaus ihre Werke ausgestellt hatten. Am Sonntag ging die fünftägig Veranstaltung in der Halle des Jungen Forums Kunst an der Luisenstraße zu Ende. Mit Musik, Performance und einem leckeren Brunch.

 Zufrieden mit der Veranstaltung (von links): Künstler Paul Kieras und die Organisatoren Karl-Heinz Löbach und Detlef Rymus.

Zufrieden mit der Veranstaltung (von links): Künstler Paul Kieras und die Organisatoren Karl-Heinz Löbach und Detlef Rymus.

Foto: Ingo Eisner

"Hier haben einige Sammler monströs zugeschlagen", verriet Karl-Heinz Löbach, der die Veranstaltung gemeinsam mit Detlef Rymus organisierte. Alle Werke des Siegburgers Paul Kieras fanden innerhalb kürzester Zeit einen neuen Besitzer. Auch Dietmar Fiessel verkaufte seine komplette Sammlung "10 lukullische Ausschnitte". Von Nele Heydegger aus Bonn habe er ebenfalls gehört, dass mindestens die Hälfte ihrer Bilder verkauft worden seien.

"Alles Erotik oder die Kunst des Fleisches" war das Motto der Veranstaltung. "Vielleicht hat es am Thema gelegen, aber vielmehr habe ich den Eindruck, dass Kunst in der heutigen Zeit mehr denn je eine krisensichere Anlage ist", so Löbach. Und ein Augenschmaus obendrein: Mehr als 20 Kunstschaffende hatten die große Halle in einen erotischen, dabei aber nicht aufdringlich sexualisierten Raum verwandelt.

Fotografie - beeindruckend von Ales Vega aus Aachen -, Plastik, Collage - ironisch betitelt vom Sankt Augustiner Jürgen Poos - und Bild - kaum eine Schaffensart, die nicht vertreten war. Und dass mehr als ein Blick auf die Ausstellungsstücke lohnte, machten unter anderem Stücke von Wolfgang Henze deutlich: Er träumte davon, dass sich der Realist Gustave Coubert und Rubens Schüler Anthonis van Dyck in den Räumen einer US-Schnellimbisskette trafen und sich über die Kunst des Fleisches unterhielten. Heraus kam ein Werk, auf dem ein Hamburger und ein Unterleib eine Rolle spielen.

"Als wir mit dem Kunstkaufhaus anfingen, waren wir damit in der Region einzigartig", so Löbach, Jetzt sei es so, dass ähnliche Veranstaltungen zur gleichen Zeit auch in den Nachbarkommunen stattfinden würden. "Wir überlegen, ein Sommerkunstkaufhaus zu machen, das dann über einen längeren Zeitraum läuft."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort