Kriminalstatistik Rhein-Sieg-Kreis Zahl der Straftaten nimmt weiter ab

Siegburg · Der rückläufige Trend in Sachen begangener Wohnungseinbrüche hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. Das geht aus der Kriminalstatistik für 2016 für den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis ohne Königswinter und Bad Honnef hervor.

Der leitende Polizeidirektor Günther Brodeßer, Kreisdirektorin Annerose Heinze und Ralf Dittrich, Leiter der Direktion Kriminalität, stellten am Montag in der Siegburger Kreispolizeibehörde die neue Statistik vor.

Die Statistik weist zudem besonders erwähnenswerte Zahlen auf: Die Anzahl der registrierten Straftaten ist so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr, lag in 2016 bei 21 659 Delikten. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von 2,41 Prozent. Ein Rekordhoch verzeichnen die Beamten in punkto Aufklärungsquote. Von den registrierten Straftaten konnten 10 839 aufgeklärt werden – ein Anstieg von 0,38 Prozent. „Das sind für uns sehr erfreuliche Zahlen, die den Einsatz unserer Beamten zeigen“, sagte Heinze. Sie lobte diese besonders für ihre Arbeit im Bereich Wohnungseinbrüche, einem Delikt, das „nach wie vor in extremer Weise für Opfer und auch deren Angehörige belastend ist“. „Dass die Zahlen hier gesunken sind, freut uns besonders und zeigt, dass viele Beamte schier 'besessen' sind, Wohnungseinbrüche aufzuklären“, ergänzte Brodeßer.

Verdrängungseffekt bei Taschendieben

Demnach gingen die bekannt gewordenen Fälle um gut 21 Prozent von 1 107 auf 875 zurück. Ralf Dittrich sieht es weiterhin als große Aufgabe an, Intensiv- und Serienstraftäter ausfindig zu machen. Dafür arbeite man nicht nur behördenübergreifend zusammen, sondern setze auch viel auf Prävention: „Wir bemühen uns, viel vor Ort zu beraten und beispielsweise auf Schwachstellen an Häusern hinzuweisen.“ In diesem Zusammenhang stellte er die Wichtigkeit der Bevölkerung für eine erfolgreiche Aufklärungsarbeit der Beamten hervor. „Hinweise aus der Bevölkerung sind für uns wichtig und haben uns schon geholfen, Einbrüche aufzuklären.

Dittrich war es aber auch, der unter all den Erfolgsmeldungen das „einzige Manko in der Statistik“ hervorhob: die registrierten Körperverletzungen. Diese stiegen im Vergleich zu 2015 um knapp vier Prozent auf 1 847 an. Vor allem fahrlässige und leichte Körperverletzungen nahmen zu. Sie stiegen um knapp 52 Prozent auf 79 registrierte Fälle. Für Dittrich liegt das vor allem an einem Trend zur schnelleren Anzeigenerstattung. Insbesondere häusliche Gewalt werde heutzutage häufiger gemeldet. Von den registrierten Körperverletzungsdelikten konnten die Beamten rund 88 Prozent aufklären. Besonders wichtig war Dittrich in diesem Zusammenhang nicht nur, zu erwähnen, dass die Zahl der schweren und gefährlichen Körperverletzungen von 443 auf 417 fiel, sondern auch, dass „entgegen weitläufiger Annahmen die Gewaltdelikte vor allem auf öffentlichen Plätzen wie Bahnhöfen abgenommen haben“.

Der Leiter der Direktion Kriminalität berichtete zudem von einem Delikt, das der Polizei in seinem Aufgabengebiet im ersten Quartal des vergangenen Jahres „viel Kopfzerbrechen“ bereitete und das er auf die Vorfälle aus der Kölner Silvesternacht 2015/16 zurückführt. „Wir konnten einen starken Anstieg an Taschendiebstählen feststellen, bei denen wir viele Täter zuordnen konnten, die vorher schon in Köln in Erscheinung getreten waren“, sagte er. Für ihn liegt nahe, dass sich die Taschendiebe ob der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen in Köln ins Umland ausbreiteten. Mitte des Jahres habe man das Problem aber wieder im Griff gehabt, und so verzeichnet die Polizei für das vergangene Jahr 781 registrierte Fälle. Das entspricht dennoch einem Anstieg von rund 23 Prozent.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort