"A Swinging Affair" in Niederkassel Wie eine warme Kuscheldecke im Herbst

NIEDERKASSEL · Es sei eher der "Late Summer" (später Sommer, Anm. d. Red.) als der "Early Autumn" (Frühherbst, Anm. d. Red.), der sich den rund 100 Besuchern des Jazzkonzertes in der Rheidter Maria-Magdalena-Kirche in seinen schönsten Farben präsentieren werde.

 Einen musikalischen Spaziergang mit beschwingten Klängen boten (v.l.) Rolf Marx, Angelika Görs und Ingo Sens in der Maria-Magdalena-Kirche in Rheidt.

Einen musikalischen Spaziergang mit beschwingten Klängen boten (v.l.) Rolf Marx, Angelika Görs und Ingo Sens in der Maria-Magdalena-Kirche in Rheidt.

Foto: WELT

So kündigte Martina Terret, Vorstandsmitglied des Fördervereins der Musikschule, das Ensemble "A Swinging Affair" um die Sängerin Angelika Görs an. Die ließ sich kurz ein zweites Mal mit Applaus bitten, bevor sie eine erste Kostprobe ihrer unglaublich warmen und tiefen Stimme gab.

"Wir hatten damit gerechnet, dass sie ein Sommerfest besuchen, statt zum 'Early Autumn' hierher zu kommen", begrüßte sie die vielen Gäste nach dem ersten Stück, bevor sie dann mit einer wunderbaren Ballade und ihrer so angenehmen Stimmfarbe die Zuhörer mitnahm auf einen musikalischen Spaziergang mit leisen und beschwingten Klängen.

Viel Applaus gab es nach den Soli der hervorragenden Musiker an ihrer Seite. Das waren Rolf Marx an der Gitarre und Ingo Sens am Kontrabass, die die Sängerin begleiteten und ihre außergewöhnliche Stimme in Szene setzten. Deren ruhiger und tragender Klang umfing die Zuhörer wie eine warme Kuscheldecke im Herbst und verbreitete eine wohlige Atmosphäre in der Kirche.

Aber auch Fröhlichkeit, Leichtigkeit - eben Swing - transportierte Görs mit Musical-Melodien, die sie neu interpretierte. Ein gelungener Spätnachmittag, auch wenn die Temperaturen sehr sommerlich waren und den "Early Autumn" - so der Konzerttitel - noch ein wenig in die Zukunft verwiesen.

Für Veranstalter "pro musica ndk", den Förderverein der städtischen Musikschule, hatte sich das Konzert nicht nur in künstlerischer Hinsicht gelohnt. Trotz freien Eintritts waren knapp 630 Euro in der Kasse des Fördervereins, durch Spenden oder den Verkauf von Getränken.

Seit elf Jahren engagiert sich der Verein mit Friedemann Immer, Trompeter und Professor an der Kölner Musikhochschule, an der Spitze für den Erhalt der Musikschule. Von den Spenden und Mitgliedsbeiträgen werden fehlende Lehrmittel besorgt, Konzerte organisiert oder Patenschaften für begabte Schüler übernommen, deren Eltern die musikalische Ausbildung ihrer Kinder nicht finanzieren können.

Das Konzert am Sonntag war das 16. seit Bestehen des Fördervereins. "Damit sind wir mehr als ein klassischer Förderverein für den Erhalt der städtischen Musikschule", ordnet Schatzmeister Edgar Engelhardt die kulturellen Events ein, die insbesondere in den Vorjahren verstärkt von "pro musica ndk" organisiert wurden.

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