Ausstellung in Siegburg Was haben Elias Canetti, Herbert von Karajan und Billy Wilder gemeinsam?

SIEGBURG · In der Reihe "Begegnung mit Österreich" sind berühmte Auswanderer Thema einer Ausstellung im Siegburger Kreishaus.

 Bei der Ausstellungseröffnung (von links): Klaus Hardung, Lore Hamacher, Franz Huhn, Jürgen Em und Gundula Caspary.

Bei der Ausstellungseröffnung (von links): Klaus Hardung, Lore Hamacher, Franz Huhn, Jürgen Em und Gundula Caspary.

Foto: Holger Arndt

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe "Begegnung mit Österreich", die über das ganze Jahr die Menschen, ihre Geschichte, Kunst und Kultur der Alpenrepublik beleuchtet und den Siegburger Bürgern nähergebracht hat, eröffnete Jürgen Em, Präsident der Österreichischen Gesellschaft Bonn und Vizepräsident des Auslandsösterreicher-Weltbundes, eine äußerst interessante Ausstellung im Rathaus, die der Weltbund auch zusammengestellt hat. Jeder kennt die Namen Elias Canetti, Herbert von Karajan oder Billy Wilder, aber kaum einer weiß, dass der bekannte Schriftsteller, der weltberühmte Dirigent sowie der ebenso berühmte Drehbuchautor und der Filmregisseur Österreicher sind.

Und genau darum geht es in einer Ausstellung unter dem Titel "Das 10. Bundesland - Die Auslandsösterreicher in aller Welt". "Viele verließen ihr Land aus freien Stücken, suchten nach neuen Möglichkeiten, sich anderswo einzurichten und zu bewähren. Viele andere waren Vertriebene", so Em bei seiner Einführungsrede.

Die Bezeichnung "Das 10. Bundesland" wurde 1952 von Außenminister Leopold Figl aufgegriffen und gilt seitdem als Begriff für die im Ausland lebenden Österreicher. Selbstverständlich erhebt die Ausstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da weder Zeit noch Raum ausreichen würden, alle Landsleute zu nennen, die sich in irgendeiner Weise um ihr Land verdient gemacht haben. Ausgesucht und porträtiert wurden zahlreiche Persönlichkeiten aus den Bereichen Literatur, Architektur, Bildende Kunst, Musik sowie Film und Bühne.

Ihre Premiere feierte die Ausstellung 2006 in Wien und ging anschließend auf die Reise in alle österreichischen Bundesländer. In Deutschland gab es bisher nur in Berlin und in Bonn die Gelegenheit, sich mit Tätigkeiten, Leistungen und Schicksalen der Auslandsösterreicher auseinanderzusetzen. Leider müssen sich die Besucher im Rathaus der Kreisstadt mit einigen Informationstafeln, einer "abgespeckten" Version der Ausstellung, begnügen. Die Inbetriebnahme von vier Monitoren wurde aus Brandschutzgründen untersagt.

Damit ist laut Em der Hauptbestandteil der Schau mit bewegten Bildern der vorgestellten Persönlichkeiten und Beispielen ihres Könnens nicht zu sehen. Em regte deshalb an, "in nächster Zeit die Bildschirmpräsentation an anderer Stelle auf einer Leinwand zu zeigen", da man dabei noch vieles über die Auswanderung von Österreichern in alle Welt erfahren könne.

Info

"Das 10. Bundesland - Auslandsösterreicher in aller Welt" ist bis 31. Januar zu sehen im Rathaus, Nogenter Platz, zu den üblichen Öffnungszeiten.

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