Zahl der Unfälle mit Kindern gestiegen Verkehrswacht Rhein-Sieg startet Aktion "Sicher zur Schule"

Rhein-Sieg-Kreis · Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern ist im Rhein-Sieg-Kreis leicht gestiegen. Auch deshalb bietet die Verkehrswacht Eltern künftiger Erstklässler Unterstützung bei der Wahl des Schulwegs an.

 Alltag an Schulen: Kinder werden per Elterntaxi direkt vor die Schultür gefahren, oft unter Missachtung von Verkehrsregeln. So wie hier in Siegburg, wo Polizist Gerd Zöller einschreitet.

Alltag an Schulen: Kinder werden per Elterntaxi direkt vor die Schultür gefahren, oft unter Missachtung von Verkehrsregeln. So wie hier in Siegburg, wo Polizist Gerd Zöller einschreitet.

Foto: Paul Kieras

Noch liegt der erste Schultag für die kommenden i-Dötzchen zwar in weiter Ferne. Um Sicherheit im Straßenverkehr und auf dem zukünftigen Schulweg zu üben, ist es aber keineswegs zu früh. Die Verkehrswacht des Rhein-Sieg-Kreises bietet Eltern dabei mit der Aktion„ Sicher zur Schule“ Unterstützung an.

In einem zweiteiligen Medien-Set erfahren Eltern zum Beispiel, worauf sie bei der Wahl des Schulwegs achten sollten, und wie sie die Sichtbarkeit der Kinder für andere Verkehrsteilnehmer erhöhen können. Gleichzeitig kann der Nachwuchs selbst Aufgaben erledigen und dabei spielerisch lernen, worauf es beim sicheren Verhalten im Straßenverkehr ankommt. Die kostenlosen Übungsmaterialien sollen in Kürze durch die Kommunen des Kreises an Kindergärten verteilt werden.

„Den Kindern steht der Übergang vom behüteten Umfeld der Kita in einen neuen selbstständigeren Lebensabschnitt bevor“, erklärte Benno Reich, Geschäftsführer der Verkehrswacht des Rhein-Sieg-Kreises im Kreishaus. Bei der Vorstellung der Aktion überreichten Reich sowie Landrat Sebastian Schuster die Übungshefte bereits an die künftigen Schulkinder der Siegburger Kita „kinderreich“.

2017 waren 119 Kinder in Unfälle verwickelt

Auf die künftigen Erstklässler kommen nach den Sommerferien einige Herausforderungen zu: Häufig müssen sie sich gerade zu Stoßzeiten auf den Schulweg machen. „Dann sind Eltern auch mal in Eile unterwegs zur Arbeit, Busse, Fahrradfahrer und Fußgänger sind unterwegs“, sagte Hennefs Bürgermeister Klaus Pipke, der auch stellvertretender Sprecher der Bürgermeister im Kreis ist. Auch Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, erleichtern die künftigen Aufgaben für die Kinder nicht.

119 Kinder sind im vergangenen Jahr auf den Straßen des Kreises in Unfälle verwickelt gewesen. Ein Kind ist dabei bei einem Unfall in Ruppichteroth sogar ums Leben gekommen, wie Rainer Müller von der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde erklärte. Zuletzt hat sich die Zahl der Unfälle mit der Beteiligung von Kindern im Vergleich zu den Vorjahren leicht erhöht. „Wir erhalten Beschwerden von Eltern, dass der Schulweg ihrer Kinder zu unsicher ist. Oftmals sind es dann dieselben, die mit dem Auto direkt vor die Schule fahren und sogar im Halteverbot stehen bleiben“, so Müller. Eltern überzeugen, ihre Kinder ein Stück weit loszulassen – auch hierzu solle die Aktion der Verkehrswacht beitragen, so Pipke.

Die Verkehrswacht führt die Aktion bereits zum dritten Mal durch. Ermöglicht wird die Kampagne durch Unterstützung der Unfallkasse NRW und der Unternehmen GKN-Walterscheid und Continental Emitec aus Lohmar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort