Spektakulärer Polizeieinsatz in Siegburg Unbekannter nach Schlägerei, Verfolgungsjagd und Geisterfahrt auf der Flucht

Siegburg · In der Nacht zu Freitag hat die Siegburger Polizei mehrere Personen nach einer Schlägerei festgenommen. Zwei Tatverdächtige sind mit einem Wagen entkommen. Nach einer Verfolgungsjagd und Geisterfahrt ist einer von ihnen weiterhin unbekannt auf der Flucht.

 Am Freitagmorgen gegen 3 Uhr konnte die Polizei ein flüchtendes Fahrzeug in Sankt Augustin stellen.

Am Freitagmorgen gegen 3 Uhr konnte die Polizei ein flüchtendes Fahrzeug in Sankt Augustin stellen.

Foto: Ulrich Felsmann

Die Siegburger Polizei ist in der Nacht zu Freitag zu einer Schlägerei in der Innenstadt gerufen worden. Der Einsatz endete mit einer Festnahme nach einer Verfolgungsjagd auf der Autobahn 560 und einer Suche per Hubschrauber.

Laut Polizeimeldung waren die Beamten gegen 2 Uhr mit mehreren Streifenwagen zunächst zu einer Gaststätte in der Holzgasse gefahren, da sich dort mehrere Personen geprügelt haben sollen. Als sie am Einsatzort eintrafen, sahen sie fünf Personen über einen Hinterhof in Richtung Michaelsberg fliehen. Eine 25-jährige Tatverdächtige, die sich bei dem Fluchtversuch eine stark blutende Verletzung zugezogen hatte, konnte festgehalten und vorläufig festgenommen werden. Sie wurde im Krankenhaus behandelt.

In der Kneipe vor Ort trafen die Polizisten auf zwei weitere Personen, die an der Schlägerei beteiligt waren. Die 30- und 32-Jährigen gaben an, von der fünfköpfigen Gruppe angegriffen und verletzt worden zu sein. Dabei sei auch ein Teil des Kneipenmobiliars kaputt gegangen. Die zwei Männer aus Troisdorf und Siegburg wurden ärztlich versorgt.

Da weiterhin vier der Tatverdächtigen zu der Zeit flüchtig waren, leiteten die Beamten umgehend eine Fahndung ein. Sie hatten außerdem Hinweise darauf, dass Personen in einem silbernen Wagen weggefahren seien.

Die Bundespolizei konnte bei der Fahndung unterstützen, zwei der Tatverdächtigen am Kaiser-Wilhelm-Platz stellen und festnehmen. Die 20- und 22-Jährigen waren alkoholisiert. Auf der Fahrt zu Wache klagte die 20-jährige Frau über Schmerzen und wurde daraufhin in ein Krankenhaus gefahren.

Einem Streifenwagen fiel derweil auf der Wilhelm-Ostwald-Straße ein Auto auf, das zur Beschreibung des gesuchten Wagens passte. Die Beamten schalteten ihr Blaulicht ein und gaben Anhaltesignale, um den silbernen Audi zu kontrollieren. Der Fahrer beschleunigte allerdings und versuchte sich über die Frankfurter Straße in Richtung Hennef fahrend der Kontrolle zu entziehen. An der Anschlussstelle Sankt Augustin Niederpleis floh er dann auf die A560 in Richtung Bonn.

Die Polizisten folgten dem Wagen, der an der Anschlussstelle Sankt Augustin/Bonner Straße plötzlich sein Auto wendete und als Falschfahrer die Autobahn über die Zufahrt verließ. Der Flüchtige fuhr weiterhin entgegen der Fahrtrichtung und versuchte, direkt wieder über die Abfahrt auf die A560 nach Hennef aufzufahren.

Bei diesem Versuch konnten die Beamten des Streifenwagens den Audi durch eine Kollision festsetzen und blockieren. Sowohl das Polizeiauto als auch das Fluchtfahrzeug wurden dabei beschädigt. Der Tatverdächtige versuchte einmal mehr zu entkommen und steuerte seinen Audi rückwärts die Autobahnabfahrt hoch. Auf der Bonner Straße merkte er dann, dass er mit dem beschädigten Auto vermutlich nicht mehr weit kommen würde und flüchtete zu Fuß.

In dem zurückgelassenen Fahrzeug fanden die Beamten einen 15-jährigen Beifahrer, der sich in dem Wagen eingeschlossen hatte. Die Polizisten schlugen eine Seitenscheibe ein, um den Jugendlichen in Gewahrsam zu nehmen und zur Wache zu bringen.

Nach dem flüchtigen Fahrer wurde mit einem Polizeihubschrauber gesucht. Bislang war die Fahndung ohne Erfolg. Laut jetzigem Ermittlungsstand stammen die vier bereits gefassten Tatverdächtigen aus Irland. Die Ermittlungen zum Abdrängen des Fluchtfahrzeugs durch einen Streifenwagen aus Siegburg hat aus Neutralitätsgründen das Polizeipräsidium Bonn übernommen.

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