Buchhändler in Siegburg und Hennef zum Welttag des Buches Trend zum Lesen ist ungebrochen

Rhein-Sieg-Kreis · Seit jeher erzählen sich Menschen Geschichten. Obwohl sich die Form des Erzählens im Laufe der Zeit verändert hat – von der mündlichen Überlieferung zum gedruckten Buch – ist das Interesse an diesen Geschichten nach wie vor ungebrochen.

 Das klassische Buch überzeugt weiter viele Leseratten, die es offenbar mögen, die Seiten zwischen den Fingern zu spüren.

Das klassische Buch überzeugt weiter viele Leseratten, die es offenbar mögen, die Seiten zwischen den Fingern zu spüren.

Foto: Stephanie (FM) Roller

So feiern Buchhandlungen weltweit am heutigen 23. April den Welttag des Buches. Auch die Buchhandlungen in der Region nehmen daran teil, wie zum Beispiel die Buchhandlung der Gebrüder Remmel in Siegburg oder die Buchhandlung am Markt in Hennef. Im Mittelpunkt stehen an diesem Tag nicht alleine die Bücher, sondern auch ihre Leser.

Deswegen werden zu diesem Ereignis auch Schulklassen der vierten und fünften Klassen – als zukünftige Leser – eingeladen, sich mit dem Medium Buch auseinanderzusetzen. „Wenn ich die Schulklassen frage, wer liest, zeigt oft mindestens die Hälfte der Kinder auf. Es gibt aber auch Klassen, da melden sich alle“, sagt Katja Koch von der Buchhandlung am Markt in Hennef.

Der Trend zum Lesen scheint also ungebrochen und auch die jüngsten Leser bereits gepackt zu haben. Bücher und Reihen wie die „Die Drei ???“, „Gregs Tagebuch“ oder „Conny“ sind laut Katja Koch besonders beliebt.

Bei den Erwachsenen sind die Trends nicht so einfach zu erkennen. Belletristik wird nach wie vor geschätzt, aber auch Sachbücher und Biografien begeistern die Leser.

Die Verkaufszahlen letzterer erhöhen sich meist dann, wenn der Poträtierte verstorben ist - wie zum Beispiel der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher oder der Publizist Roger Willemsen –, so Buchhandlungsinhaber Andreas Remmel. Ähnlich ist es bei Klassikern wie beispielsweise Shakespeare, dessen Tod sich am heutigen 23. April zum 400. Mal jährt. „Da kommen die Klassiker wieder in die Köpfe der Menschen und auf einmal möchten sie diese Klassiker wieder lesen“, so Remmel.

Überhaupt seien die Klassiker – egal ob nun alt oder modern – nicht wegzudenken, auch wenn sie das Buchgeschäft nicht maßgeblich beeinflussten, ergänzt der Siegburger Buchhändler. Sie verkauften sich wenig, dafür aber stetig.

In der Thalia Buchhandlung in Siegburg suchen die Leser mehr nach aktuellen Bestsellern, wie zum Beispiel nach Jeffrey Archers drittem Teil seiner „Clifton-Saga“. Aber auch hier zeigt sich: Sachbücher wie „Das Kind in Dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl sind durchaus konkurrenzfähig, so Buchhändlerin Janina Baensch.

„Krimis sind im Moment allerdings weniger gefragt. Dafür verkaufen sich Bücher wie die von Jojo Moyes sehr gut. Die beiden ersten Bücher waren sehr gut, da verkauft sich das neueste Buch von selbst.“ Ein weiterer Trend nach dem Erfolg von „Fifty Shades of Grey“ von E.L. James seien besonders bei der weiblichen Leserschaft immer noch Erotikbücher.

Einig sind sich alle Buchhändler beim Thema E-Book: Die seien bisher keine große Konkurrenz zum gedruckten Buch. Der Umsatzanteil der elektronischen Bücher am gesamten Publikumsmarkt lag laut einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes GfK im vergangenen Jahr bei rund 4,5 Prozent.

Auch wenn sich die neue „Erzählform“ bislang nicht durchsetzen konnte, so sind sich die Buchhändler in einem weiteren Punkt einig: Geschichten werden immer erzählt werden, egal in welcher Form.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort