Siegburger Literaturwochen Szenische Lesung mit viel Humor und "Loriot & Co"

SIEGBURG · Die Schauspieler Christiane Leuchtmann und Hans-Peter Korff begeistern des Siegburger Publikum bei den Literaturwochen

Es war richtig voll im Stadtmuseum am Samstagabend bei der achten Veranstaltung der Siegburger Literaturwochen. Viele Besucher waren gekommen, wenngleich an diesem Abend kein einzelnes Buch oder Werk im Mittelpunkt stand. Die Schauspieler, Christiane Leuchtmann und Hans-Peter Korff, hatten sich unter dem Thema "Loriot & Co" eine Mischung verschiedener Autoren und Textformen überlegt und präsentierten diese in einer szenischen Lesung. Neben vielen Sketchen aus der Feder Loriots gab das Künstlerehepaar auch Stücke von Erich Kästner, Heinz Erhardt und Heino Jaeger sowie weiteren weniger bekannten Literaten zum Besten.

Die Vortragenden: Christiane Leuchtmann wurde nach ihrer Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München an den Staatlichen Bühnen Berlin engagiert. 1990 erhielt sie den Förderpreis für Darstellende Kunst der Akademie der Künste in Berlin. Leuchtmann wirkte in zahlreichen Fernsehproduktionen mit und ist als Hörspiel- und Hörbuchsprecherin tätig. Ihr Ehemann Hans-Peter Korff war an vielen großen Bühnen engagiert, darunter das Hamburger Schauspielhaus und die Münchner Kammerspiele. Außerdem spielte er in über 200 Film- und Fernsehproduktionen mit, unter anderem in Loriots "Papa ante Portas". 1985 erhielt er die Goldene Kamera.

Publikumsmeinungen: "Das war wirklich ein sehr lustiger Abend. Die Schauspieler haben schön gesprochen und vor allem die Loriot-Klassiker toll rübergebracht", fand Ursula Brüche aus Siegburg. Auch Gisela Schele ist begeistert: "Ich bin regelmäßig bei Lesungen, aber der kleine Rahmen hier ist besonders angenehm. Mir hat vor allem die eigene Art der beiden gefallen, wie sie die Texte neu interpretiert haben." Außerdem seien viele Stücke dabei gewesen, die sie noch gar nicht gekannt habe und die sie sehr unterhaltsam fand. Martin Dahm gehörte zu dem kleinen Teil der unter 40-jährigen Besucher: "Ich bin geprägt durch meine Eltern mit Loriot aufgewachsen. Auch als junger Mensch kann ich herzlich darüber lachen, wie die deutsche Spießerkultur parodiert wird."

Das meint der GA: Das Schauspielerehepaar Leuchtmann und hat eine gelungene und abwechslungsreiche Mischung aus klassischen Sketchen, komischer Prosa und wortwitzigen Liebesgedichten auf eine sehr lebendige Art und Weise präsentiert. Leuchtmann füllte mit viel Spielfreude und zum Teil überschäumenden Emotionen die verschiedensten Rollen aus, von der lispelnden Sekretärin über die spießige Ehefrau bis zur "Katz" aus Tucholskys gleichnamiger Erzählung.

Währenddessen überzeugte ihr Mann vor allem mit staubtrockenen Pointen. Zwar waren junge Zuschauer erwartungsgemäß unterrepräsentiert, dennoch war diese Lesung mit vielen Klassikern, aber auch einigen neueren lyrischen Werken, nicht nur etwas für die ältere Generation. Dazu zählte beispielsweise Christian Maintz Gedicht "Aus dem Liebesleben der Wildschweine", das von dem Keiler Horst handelt, der versucht, die Weibchen für sich zu gewinnen. Auch in Zeiten von Multimedia hat diese Vortragsart gezeigt, dass Literaturlesungen noch begeistern und Emotionen beim Publikum wecken können.

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