Siegburg Streit bei Fußballspiel endet vor Gericht

SIEGBURG · Ein Fußballspiel von zehn- und elfjährigen Nachwuchskickern sorgt manchmal vor allem bei den Eltern und Betreuern am Spielfeldrand für Aufregung. So auch im September 2012, als ein 53-jähriger Vater eines Fußballers des FC Hennef auf einen 31-jährigen Trainer des ASV Sankt Augustin traf. Im Wortgefecht zwischen beiden soll der Vater den Trainer rassistisch beleidigt haben.

Vor dem Amtsgericht Siegburg musste sich der 53-jährige Hennefer nun wegen Beleidigung verantworten. "Er hat mich bedroht und mich auf das Übelste beleidigt", sagte der 31-jährige türkischstämmige Trainer. Das wiederum verneinte der Angeklagte deutlich. "Eine solche Beleidigung würde mir nie in den Sinn kommen", so der Vater.

Die U 11 des ASV Sankt Augustin und die U 10 des FC Hennef spielten an diesem Tag parallel auf dem Sportplatz in Hennef. Nach dem Abpfiff beider Spiele machte sich ein Pulk aus Eltern, Kindern und Betreuern auf den Weg in die Kabine. "Aus dieser Gruppe heraus hat irgendjemand etwas Beleidigendes in Richtung des ASV-Trainers gerufen", so der Angeklagte. Der Trainer vermutete den Ruf aus Richtung des Angeklagten, mit dem er in der Vergangenheit bei einem Fußballturnier schon einmal aneinandergeraten war.

Über den genauen Sachverhalt konnten auch drei Zeugen keinen Aufschluss geben. "Jetzt sitzen wir hier wegen eines E-Jugendspiels", stellte der zuständige Richter ernüchtert fest. "Geben Sie sich die Hand, vergessen sie die Sache und die Geschichte ist dann unter Männern erledigt", sagte er. Gleichzeitig ließ er den beiden Kontrahenten mehrere Minuten Zeit, im Gerichtssaal die Diskussionen lautstark weiterzuführen. Am Ende gaben sie sich doch die Hände und waren sich einig, dass solche Streitigkeiten auf und neben dem Platz nichts zu suchen haben. "Ausländerfeindliche Beleidigungen gehören nicht in den Sport, schon gar nicht vor Kindern", so der Angeklagte. Das Verfahren wurde daraufhin eingestellt.

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