Spielplätze in Siegburg Städtische Mitarbeiter sind im Einsatz gegen Müll und Mängel

Siegburg · Einmal pro Woche nehmen Mitarbeiter der Stadt die Spielplätze in Siegburg unter die Lupe. Dabei finden sie oft nicht nur Plastikmüll, sondern auch Glasflaschen.

Mit dem Frühling beginnt auch die Zeit, in der das gute Wetter dazu einlädt, auf Spielplätzen wieder ausgelassen zu toben. Das bedeutet aber auch mehr Arbeit für die Putzkolonne der Stadt Siegburg. Einmal in der Woche fahren drei bis vier Männer die Spiel- und Bolzplätze in der Siegburger Innenstadt ab, räumen sie von Müll frei und kontrollieren die Geräte. Auch schon an kälteren Tagen kommt viel zusammen. So auch an diesem Tag Ende März. Auf dem Spielplatz auf dem Michaelsberg finden Jörg Kappe, Markus Pichlo und Sascha del Bono haufenweise Müll.

In ihren orangefarbenen Jacken sind sie gut zu erkennen, während sie Glasflaschen aus dem Gebüsch holen und Plastikmüll vom Boden aufheben. Am Michaelsberg aber auch an anderen Spielplätzen der Stadt würden sich Jugendliche abends treffen und Alkohol trinken, die Flaschen blieben dann meist liegen, erzählen die Männer. Doch nicht nur das, auch die Eltern der spielenden Kinder seien nicht unschuldig. Plastikverpackungen von mitgebrachten Süßigkeiten würden oft zurückgelassen.

Regelmäßiger Vandalismus

Zu ihren Aufgaben gehört aber nicht nur das Müllsammeln. Sie schauen sich auch die Spielgeräte an und gehen sicher, dass alle intakt sind. Die Kontrollberichte landen dann auf dem Schreibtisch von Ralf Beyer, Leiter des Siegburger Grünflächenamts. „An vielen Spielplätzen haben wir regelmäßig mit Vandalismus zu tun“, sagt er. Beispielsweise würden Schrauben an Schaukeln gelockert oder ganze Teile von Spielgeräten demontiert. Ein anderes Beispiel seien Graffiti, die vor allem im Sommer regelmäßig neu auf Spielgeräten auftauchten.

Der „krasseste Fall“, so Beyer, liege schon ein paar Jahre zurück: Auf dem Spielplatz an der Haydnstraße hätten Unbekannte das Seil an der Seilbahn angesägt. Das sei glücklicherweise bei einer Kontrolle aufgefallen. „Beim Belastungstest, ist das Seil dann komplett gerissen.“ Es sei an einer Stelle angesägt worden, wo man es einfach nicht gesehen habe, sagt Beyer. Inzwischen steht auf dem Spielplatz keine Seilbahn mehr, sie wurde durch ein anderes Spielgerät ausgetauscht.

Spielgeräte halten rund zehn bis 20 Jahre

Neben den wöchentlichen Sichtkontrollen durch die Putzkolonne, werden alle drei Monate Funktionskontrollen an Spielgeräten durchgeführt, die eine mechanische Bewegung ausführen, wie beispielsweise Schaukeln. Einmal im Jahr macht Beyer eine Generalkontrolle der Spielplätze. Kleinere Arbeiten, wie beispielsweise das Austauschen der Ringe, an denen die Ketten von Schaukeln befestigt sind, macht die Stadt selbst. Größere Wartungen an Spielgeräten machen hingegen die Hersteller; so auch an dem großen Klettergerüst auf dem Spielplatz am Michaelsberg, das vor rund einem Jahr aufgestellt wurde.

Hier sind die gespannten Seile zum Klettern in Kunststoffkugeln befestigt. Diese würden vom Hersteller geöffnet und kontrolliert, erklärt der Leiter des Grünflächenamts. Spielgeräte müssten zudem öfter ausgetauscht werden. „Meist halten die Geräte rund zehn bis 20 Jahre. Danach wäre eine Reparatur zu aufwendig.“ So war es auch mit dem Klettergerüst, das vorher am Michaelsberg stand.

35 Spiel- und Bolzplätze

Jedes Spielgerät, das im öffentlichen Raum steht, muss nach einer Norm, die von der Europäischen Union vorgegeben wird, zertifiziert werden. Auch der Sand auf Spielplätzen muss regelmäßig kontrolliert werden. Beim Spielplatz auf dem Michaelsberg dient er als Fallschutz. Hier wird er nur nach Bedarf gesäubert. Das ist zum Beispiel vergangenes Jahr passiert. „Ein Gerät gräbt dann den ganzen Sand um und erhitzt ihn“, erklärt Beyer. Sandkästen gibt es auf den meisten Spielplätzen gar nicht mehr, hier müsste der Sand jährlich ausgetauscht werden.

Siegburg hat insgesamt 35 Spiel- und Bolzplätze. Diese sind in vier Pflegebezirke aufgeteilt, um die sich unterschiedliche Putzkolonnen kümmern, mit jeweils vier Angestellten. Beyer ist schon seit 28 Jahren unter anderem für Siegburgs Spielplätze zuständig.

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