Umweltschutz im Rhein-Sieg-Kreis Städte im Kreis setzen auf Elektromobilität

Rhein-Sieg-Kreis · Siegburg will Elektroautos auch im Car-Sharing zur Verfügung stellen. Verwaltungen schaffen nach und nach Elektroautos an und erweitern das Netz an Ladesäulen.

Etwa zwei Stunden braucht es, bis der Akku geladen und das Auto bereit für die Abfahrt ist. Seit Montag können zwei Elektrowagen dafür parallel an der Elisabethstraße unweit des Siegburger Rathauses parken. Die mit Ökostrom gespeiste „Elektrotankstelle“ ist eine von sechs neuen Säulen, mit denen die Rhenag das öffentliche Ladenetz in Siegburg erweitert hat. Insgesamt stellt der Energielieferant nun elf Säulen mit je zwei Ladepunkten. Zwei weitere Schnellladesäulen kommen laut Rhenag-Vorstand Kurt Rommel noch hinzu. „Das Ladenetz in Siegburg ist eines der dichtesten in Deutschland“, sagt er. Laut Stadt gibt es 46 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Autos und 20 für E-Bikes. Auch die Verwaltung selbst setzt auf Elektromobilität – wie auch andere Kommunen.

„Elektromobilität ist ein entscheidendes Thema mit Blick auf den Umweltschutz“, sagt Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn. Deswegen sei es für ihn keine Frage, dass die Stadt für die zur Verfügung gestellten Stellplätze jährlich auf Parkeinnahmen in Höhe von insgesamt 36.000 Euro verzichte. „Mein nächster Dienstwagen wird ein E-Fahrzeug“, so Huhn. Der wird den städtischen Fuhrpark noch in diesem Jahr erweitern. Ab Juli stellt die Stadt diesen komplett auf Elektrowagen um. „Bislang haben wir ein E-Auto und Hybrid-Fahrzeuge“ , sagt Co-Dezernent Bernd Lehmann. Die acht neuen E-Wagen sollen im Car-Sharing auch den Bürgern zur Verfügung stehen. „Unsere Mitarbeiter nutzen sie für innerstädtische Fahrten“, so Lehmann. Mit Blick auf städtische Spezialfahrzeuge von Feuerwehr oder Bauhof müsse im Einzelfall geprüft werden, ob es künftig elektrisch angetriebene Alternativen gibt. Für die neuen E-Autos entstehen im Innenhof des Rathauses und im unmittelbaren Umfeld acht Stellplätze mit Ladefunktion. Zudem nutzen die städtischen Mitarbeiter zwei E-Bikes.

Mit dem Thema nachhaltige Mobilität setzt sich auch die Stadtverwaltung in Sankt Augustin nach eigener Aussage intensiv auseinander. Seit diesem Jahr nutzt die Verwaltung ein E-Auto beim Ordnungsamt; einen Kleintransporter auf den Friedhöfen sowie zwei Kleintransporter auf der Zentralen Abwasserbehandlungsanlage hat sie bereits seit einigen Jahren im Einsatz. Zwei weitere E-Autos sollen 2019 noch hinzukommen. Die Erfahrungen gerade bei den neueren Fahrzeugen seien positiv, sagt Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. „Die Ladekapazität reicht hier für einen Tag aus. Die Aufladung erfolgt in der Regel über Nacht.“ Bis zum Sommer sollen in der Tiefgarage des Technischen Rathauses acht Ladestationen entstehen, weitere sind auf dem Bauhof geplant.

Grundsätzlich prüfe die Stadt bei jeder Ersatzbeschaffung, ob ein E-Auto eingesetzt werden könne, so Stocksiefen. „Es kann jedoch nicht jedes Fahrzeug ohne weiteres durch ein E-Fahrzeug ersetzt werden.“ Gerade bei den Nutzfahrzeugen fehlten häufig Alternativen. Durch Zusatzfunktionen wie Kippen, Heben, Reinigen oder auch Schneeräumen werde deutlich mehr Energie verbraucht, was zu Lasten der Reichweite gehe, ergänzt die Sankt Augustiner Stadtsprecherin.

Den Fuhrpark an Elektrofahrzeugen hat die Stadt Hennef erst vor Kurzem aufgestockt. Ende März nahm Bürgermeister Klaus Pipke drei neue E-Autos mit rund 230 Kilometern Reichweite entgegen. Sie ersetzen konventionelle Autos und stehen den städtischen Mitarbeitern für Dienstfahrten zur Verfügung. Damit besitzt die Verwaltung nun vier Elektroautos. Pipke und seine Stellvertreter fahren zudem einen Hybridwagen.

„Unser Ziel ist es, eine effiziente und umweltfreundliche Fahrzeugflotte zu etablieren“, so der Bürgermeister. Deshalb sollen weitere E-Autos sukzessive hinzukommen, eines noch in diesem Jahr. Noch gehören sechs Benzin- und sieben Dieselfahrzeuge zum Fuhrpark. Das erste E-Auto hat die Stadt bereits seit 2012 im Einsatz. „Es läuft problemlos und bis auf Verschleißteile wie Reifen und Bremsen nahezu wartungsfrei“, sagt Hennefs Stadtsprecherin Mira Steffan.

Auch die Stadt Niederkassel setzt auf Elektromobilität. So laufen laut Stadtsprecher Markus Thüren gerade die Ausschreibungen für fünf Elektroautos an. Bislang gibt es im städtischen Fuhrpark ein Hybrid-Fahrzeug, das der Außendienst der Stadtwerke nutzt. Das habe sich in den vergangenen drei Jahren bewährt. Die städtischen Mitarbeiter können zudem zwei E-Bikes nutzen. Die bislang zwei Ladestationen für E-Bikes und eine für Autos sollen künftig um sechs weitere Ladestationen für E-Autos ergänzt werden.

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