Aspekt des Denkmalschutzes Stadt Siegburg lässt VHS-Studienhaus sanieren

Siegburg · Backsteingebäude und Bauhaus-Anbau an der Humperdinckstraße sollen modernisiert und ernergieeffizient werden. Studienhaus wird barrierefrei umgebaut.

Hier der imposante Backsteinbau, da der auf den ersten Blick eher unscheinbare Anbau. Aber just der jüngere Gebäudeteil des VHS-Studienhauses an der Humperdinckstraße verdient einen zweiten, intensiveren Blick. Denn unter dem Aspekt des Denkmalschutzes ist er der durchaus wertvollere Bau. „Er ist 1933 im Bauhaus-Stil errichtet worden und das einzige in der Qualität erhaltene Bauwerk jener Ära in Siegburg“, klärte die Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger auf. Es sei sehr viel von der Originalsubstanz erhalten – und die soll bei der nun anstehenden energetischen Sanierung des gesamten Studienhauses erhalten und sogar aufgewertet werden.

Die Mittel für die energetische Sanierung stehen im Haushalt bereit. „Einen Teil decken Fördergelder ab“, so Guckelsberger, die am Dienstag zusammen mit dem beauftragten Architekten und Ingenieur im Planungsausschuss einen Einblick in die bisherigen Planungen gab. Architekt Thomas Kaldewey ist mit dem 1888 als königliches Lehrerseminar an der Humperdinckstraße erbauten Backsteinbau und seinem Anbau von 1933 vertraut. „Das Dach ist bereits saniert und auf dem neuesten Stand“, sagte er. Weitere energetische Vorteile soll die Dämmung der obersten Geschossdecke hin zum Dachboden bringen.

Das Vorgehen unterscheide sich in Alt- und Anbau. „Im Backsteinbau sind die Fensteranlagen nicht mehr im Originalzustand“, so Guckelsberger. Daher würden sie energetisch ertüchtigt oder sogar durch neue ersetzt. Im Bauhaus-Anbau hingegen sollen die noch originalen Fenster in jedem Fall erhalten und saniert werden. Ähnlich verhält es sich mit der Heizungsanlage. „Im Anbau haben wir mit den historischen Heizkörpern wahre Unikate, und die erhalten wir“, sagte Kaldewey.

„Ein großes Thema ist die Heizung“

Auch die Außenhülle des Gebäudes, in dem neben der Volkshochschule auch die städtische Musikschule sowie die Studiobühne untergebracht sind, haben die Planer im Blick. „Durch das dicke Mauerwerk hat der Altbau bereits eine gute Wärmedämmung“, sagte Kaldewey. An einigen Stellen des Anbaus müsste aber der Außenputz saniert werden. Ein Dauerproblem der Studiobühne soll über die energetische Sanierung ebenfalls gelöst werden: die schlechte Belüftung des kleinen Theaters.

Im Zuge der anstehenden Arbeiten soll das Studienhaus allen Besuchern zugänglich und barrierefrei gemacht werden. Neben einer barrierefreien sanitären Anlage soll es dazu einen Aufzug erhalten. „Er wird zwischen den beiden Gebäudeteilen liegen und die unterschiedlichen Geschosshöhen von Alt- und Anbau berücksichtigen“, so der Architekt. Seine Planungen seien eng mit der Unteren und Oberen Denkmalschutzbehörde abgestimmt.

„Ein großes Thema ist die Heizung“, sagte Guckelsberger. Bislang werde das Studienhaus über das Blockheizkraftwerk des Helios Klinikums auf dem gegenüberliegenden Grundstück des Schwesternwohnheims versorgt. „Das wird uns nicht dauerhaft zur Verfügung stehen“, so die Technische Beigeordnete. Daher müsse sich die Stadt mit einer eigenen Anlage autark machen. Vier mögliche Formen für die künftige Wärmeversorgung des Gebäudes stellte Florian Thiemann vom Planungsbüro M-Teq vor: Pelletkessel, Sole-Wasser-Wärmepumpe, Gas-Absorptionswärmepumpe oder Gas-Brennwertkesselanlage. Mit den Varianten, ihren Vor- und Nachteilen befasst sich nun die Politik. In der Ratssitzung am Donnerstag, 22. März, entscheidet sie dann, welche Varianten die Stadt weiter verfolgt.

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